Urlaubsschock an der Adria: 21 Euro für vier Kugeln Eis brachten das Fass zum Überlaufen. Die Preisexplosion an Kroatiens Küste erhitzt die Gemüter.
Ein Wochenende in Medulin kostete eine slowenische Familie den Atem: 21 Euro für vier Kugeln Eis. Der Vater, der mit seinen beiden Kindern die kroatische Küste genießen wollte, erlebte beim Eiskauf eine böse Überraschung – über fünf Euro pro Kugel. Seine Erfahrung, die in slowenischen Medien für Aufsehen sorgte, löste eine Welle der Empörung aus.
Ein Einheimischer aus Medulin widersprach der Geschichte vehement: „Das ist schlichtweg gelogen. Selbst das teuerste Franchise-Eis kostet hier 3,70 Euro. In allen anderen Lokalen bezahlt man etwa zwei Euro pro Kugel.“
Preisdebatte entfacht
Ein Vermieter aus Umag berichtet gegenüber Vecernji List (kroatische Tageszeitung): „Eine Pizza kostet heute mindestens 12 bis 13 Euro, vor Corona waren es noch 50 bis 60 Kuna (frühere kroatische Währung). Auf Familienbauernhöfen zahlte man früher 20 Euro für ein Drei-Gänge-Menü, heute sind es mindestens 40.“
Tatsächlich scheint sich das Preisniveau an der kroatischen Küste im Vergleich zu anderen Mittelmeerländern nach oben zu verschieben. Während in beliebten kroatischen Urlaubsorten wie Dubrovnik die Eispreise zwischen 3,70 und 3,90 Euro pro Kugel liegen, zahlt man in Spanien und Italien im Durchschnitt nur 2,00 bis 3,00 Euro.
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Geteilte Meinungen
„Das Problem des kroatischen Tourismus liegt nicht bei den Unterkünften – das Angebot ist riesig und die Preisspanne von 60 bis 200 Euro für zwei Personen bietet für jeden Geldbeutel etwas. Es sind die Gastronomen, die mit ihren Preisen übertreiben“, kritisiert ein weiterer Leser.
Das betrifft nicht nur Eis, sondern auch andere gastronomische Angebote: Ein einfaches Restaurantgericht kostet in kroatischen Küstenstädten mittlerweile durchschnittlich 15 bis 30 Euro, ein komplettes Drei-Gänge-Menü rund 45 Euro pro Person – während Urlaubsziele wie die Türkei und Albanien weiterhin deutlich günstiger sind.
Doch es gibt auch Stimmen, die die andere Seite beleuchten: „Alle schieben die Schuld auf Gastronomen und Vermieter, aber niemand spricht über die steigenden Mietkosten für Geschäftsräume und andere Ausgaben. Der Staat will seinen Anteil, die Lieferanten ihren und die Mitarbeiter ebenso.“
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