Ein 48-jähriger Indonesier erlebte schmerzhafte Monate, bevor er schließlich medizinische Hilfe aufsuchte. Der Betroffene, der über zunehmende Schwierigkeiten beim Urinieren klagte, hatte zuvor mehrere Gegenstände in seine Harnröhre eingeführt. Blut- und Urintests deuteten auf ein akutes Nierenversagen sowie eine Harnwegsinfektion hin.

Kritischer Zustand
Als der Mann schließlich ärztliche Hilfe suchte, fanden die Mediziner eine SIM-Karten-Entfernungsnadel, ein 10 Zentimeter langes elektrisches Kabel und ein Gummiband, alle eingeschlossen in einen Harnröhrenstein. Auf Röntgenaufnahmen waren die Gegenstände deutlich zu erkennen. Laut Angaben der behandelnden Ärzte hatte der Mann zuvor keine psychischen Auffälligkeiten aufgewiesen und auch keine früheren Fälle von Fremdkörpern in der Harnröhre gemeldet.
Entfernung der Fremdkörper
Die anschließende psychiatrische Untersuchung ergab die Diagnose einer Anpassungsstörung, die als Reaktion auf stressige Ereignisse oder Lebensveränderungen auftritt. Es blieb jedoch unklar, was genau die ungewöhnliche Handlung des Patienten ausgelöst hatte. Nach der erfolgreichen Entfernung der Gegenstände und des Blasensteins konnte der Mann bereits eine Woche später wieder normal urinieren. Weitere Untersuchungen zeigten glücklicherweise keine dauerhaften Schäden; die Nierenfunktion des Mannes war sechs Wochen nach dem Eingriff wieder normal.
Zunahme von Problemen durch „Sounding“
Das Phänomen des „Sounding“, bei dem Gegenstände zur sexuellen Stimulation in die Harnröhre eingeführt werden, sorgt für eine steigende Anzahl von Harnröhrenproblemen. Experten von International Andrology in London berichten einen „dramatischen Anstieg“ solcher Fälle, da Männer „ihre sexuellen Aktivitäten erweitern und ihre sexuellen Erfahrungen verbessern wollen“. Bei Interesse an dieser Form der Stimulation wird geraten, nur speziell dafür hergestellte und sichere Instrumente zu verwenden und auf Hygiene zu achten, um Verletzungen und Infektionen zu vermeiden.
Ärzte mahnen zur Vorsicht
Ärzte des Dr. Soetomo General-Academic Hospital in Surabaya rufen dazu auf, weitere Forschung zu betreiben, um diese Fälle genauer zu verstehen und ihre Behandlung zu verbessern. Sie warnen davor, dass solche Praktiken zu schweren Verletzungen führen und im schlimmsten Fall chirurgische Eingriffe oder Implantate zur Wiederherstellung des Gewebes erforderlich machen können.

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