Wenn das eigene Auto abgeschleppt wird, ist das schon ärgerlich genug. Ein Mann musste sich dann aber am Abstellplatz auch noch rassistische Beleidigungen gefallen lassen!
Der Betroffene PKW-Besitzer, der anonym bleiben möchte, kann es kaum fassen, welche Szenen er sich am Wochenende gefallen lassen musste: „So wird man also auf der KFZ-Verwahrstelle in Wien-Simmering behandelt“, empört er sich. Begonnen hat alles am Samstag, als ihm die Kennzeichen seines Autos abgenommen wurden. Am Sonntag wurde sein Auto dann abgeschleppt – und das, obwohl eine schriftliche polizeiliche Verständigung bestätigte, dass das Fahrzeug nicht abgeschleppt werden würde.
Der Betroffene schildert den Vorfall so: „Der Polizist hat mir persönlich und mit einem Schreiben bestätigt, dass mein Auto, das polizeilich abgestellt wurde, nicht abgeschleppt wird. Deshalb hab ich den Wagen vor Ort stehen lassen. Ich hätte mein Auto nämlich erst am Montag in meine Werkstatt stellen können, weil sie über das Wochenende nicht offen hatte. Aber dann war das Auto plötzlich doch abgeschleppt.“
Daraufhin fuhr der Mann zum Abschleppplatz um seine persönlichen Gegenstände aus dem Wagen zu holen. Doch was er dann zu hören bekam, schockte ihn zutiefst.
„Angestellter hat sich rassistisch geäußert“
Entrüstet schildert der KFZ-Lenker den Vorfall bei der Verwahrstelle: „Der Mann von der Verwahrstelle hat mir nicht mal zugehört und nur gesagt: ‚I hear Sie ned. Bitte gengans ausse.‘ Ich hab ihn daraufhin um seinen Namen oder die Dienstnummer gebeten, aber da meinte er auch nur, dass mich sein Name nichts angeht und er keine Dienstnummer habe.“
Als der Betroffene den Mann erneut nach seiner Dienstnummer fragte, soll dieser nur geantwortet haben, dass er diese nicht weitergeben dürfte und sie nur für den internen Gebrauch wäre. „Er meinte dann auch, dass er für mein Anliegen nicht zuständig sei. ‚Es Ausländer seids jo olle gleich. Schleich di ausse.‘ Dann hat er mich dezent ignoriert und nur noch komische Grimassen geschnitten. Er war von meiner Haut- und Haarfarbe offensichtlich nicht begeistert“, erzählt der KFZ-Besitzer.
„Er war von meiner Haut- und Haarfarbe offensichtlich nicht begeistert“
Daraufhin habe er seinen Anwalt angerufen, der ihm den Tipp gab, höflich bei einem anderen Angestellten nachzufragen, ob er zu seinem Auto dürfe: „Das hab ich dann auch getan, aber der Zugang wurde mir trotzdem verwehrt. Ich hab dann bei der Polizei angerufen und ihnen den Sachverhalt am Telefon geschildert, woraufhin einer der Beamten eine Person vor Ort angerufen hat. Erst dann wurde ich zu meinem Wagen gelassen. Rausnehmen durfte ich aber nichts.“
„Die MA48 hat mein Fahrzeug beschmiert“
Stattdessen soll der Mann bemerkt haben, dass sein Fahrzeug offenbar beschmiert wurde: „Irgendwer hat mit Kreide Zahlen auf meinen rechten Kotflügel geschmiert, was ich auch zur Anzeige gebracht habe, da dadurch mein Eigentum beschädigt wurde. Und das alles nur, weil der Zettel der Polizei an meiner Windschutzscheibe offensichtlich nicht gelesen wurde.“
Der Fahrzeuglenker zeigt sich sichtlich betroffen von den ganzen Vorkommnissen: „Mir ist bewusst, dass die Angestellten bei der MA48 ihren Job machen. Allerdings sollte dadurch die Menschlichkeit nicht verloren gehen“, erklärt er. „Ich muss jetzt um die 400 Euro zahlen. Und das für mein Auto, das meines Erachtens nicht rechtmäßig abgeschleppt und von der MA48 auch noch beschmiert wurde.“
Stellungnahme der MA48
„Grundsätzlich ist es so, dass Autos ohne Kennzeichen nicht auf öffentlichen Flächen abgestellt werden dürfen“, erklärt Josef Thon, Abteilungsleiter der MA48. Außer, wenn sich Radklammern am Wagen befinden. Dann gebe es auch eine gerichtliche Sicherstellung: „Fakt ist aber, dass die Kennzeichen des Fahrzeugs von der Polizei abgenommen wurden, weil es nicht mehr fahrtüchtig war. Deshalb wurde es von uns abgeschleppt“, so Thon.
Was den Vorfall auf dem Abstellplatz angeht, betont die MA48, dass sie rechtmäßig gehandelt hätte: „Wie der Herr bei uns war und zu seinem Auto wollte, wurde ihm gesagt, dass er das ohne die notwendigen Papiere nicht dürfte. Es hätte ja irgendjemandes Wagen sein können.“ Laut Thon soll sich der Betroffene daraufhin „extrem aufgereg“ haben. Den Rassismus-Vorwurf weist er aber strickt von sich: „Ich kenne meine Leute und weiß, dass sie auf keinen Fall rassistische Beleidigungen von sich gegeben haben. Das machen sie nicht.“
Quellen und Links:
Folge uns auf Social Media!