Ein 48-jähriger gelernter Maurer musste sich am Donnerstag vor Gericht verantworten, nachdem er sechs neugeborene Kätzchen in einer Wohnung in Wien-Simmering ertränkt hatte. Der arbeitslose Mann betrat den Gerichtssaal ohne erkennbare Regung. Die Tötung der erst wenige Stunden alten Tiere ereignete sich am 30. Juli.
Vor Gericht versuchte der Angeklagte sein Handeln zu erklären: „Ich hab die Luna von meiner Nichte bekommen, wir wussten nicht, dass sie trächtig ist. Und plötzlich waren sechs Katzen da. Damit war ich total überfordert.“ In seiner Verzweiflung habe er die neugeborenen Kätzchen in die Badewanne gelegt und das Wasser aufgedreht. Auf die Nachfrage, ob die Tiere Laute von sich gegeben hätten, antwortete er knapp: „Na, nix.“
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Nach der Tat habe er die ertrunkenen Jungtiere in einem Müllsack entsorgt. Auch die Katzenmutter setzte er eine Woche später im Hof aus. „Ich war überfordert und weiß, dass es nicht richtig war. Aber ich habe nicht daran gedacht, sie ins Tierheim zu bringen“, gab der Mann leise zu. Er fügte hinzu: „Normalerweise mach i sowas ned.“
Nichte als Zeugin
Die 38-jährige Nichte des Mannes trat als Zeugin auf und berichtete: „Als die Katzen zur Welt kamen, hat er mich noch angerufen und war völlig verzweifelt. Ich wusste auch nicht, dass die Katze trächtig war.“ Erst auf Nachfrage einige Tage später habe sie erfahren, dass ihr Onkel die Katzenbabys getötet hatte. „Ich war schockiert“, sagte die Frau, die daraufhin Anzeige erstattete.
Erschütternder Fall
Die Verhandlung ließ selbst erfahrene Justizvertreter erschüttert zurück. „Es fehlen einem fast die Worte“, äußerte sich die Staatsanwältin. Auch die Richterin zeigte sich betroffen: „Das war sicher einer meiner schirchsten Akten. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man sowas übers Herz bringt, diese armen Katzenbabys…“, kommentierte sie kopfschüttelnd.
Der Angeklagte wurde wegen Tierquälerei zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt – das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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