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NOVI SAD

Riesen-Demos in Serbien wegen Serien-Vergewaltiger

Demo Serbien Novi Sad
(FOTO: iStockphoto/Mihajlo Maricic)

Nachdem die Zeitung „Informer“ ein Interview mit dem verurteilten Serienvergewaltiger Igor Milosevic veröffentlichte, kam es in Belgrad und Novi Sad zu Protesten.

„Vergewaltigung ist ein ernsthaftes Problem in Serbien, das ständig verharmlost wird, und das fällt den meisten Menschen nicht einmal auf. Mit diesem Protest beginnen wir eine neue Zeit, in der wir das Schweigen brechen. Wir wollen aufzeigen, dass Vergewaltigung ein riesiges Problem ist, das eine große Zahl von Frauen, aber auch Männern, betrifft“, erklärte die Organisatorin der Proteste Lori Vukotic.

Auf Nachfrage des Nachrichtenportals N1 erklärten die Teilnehmenden an den Protesten, dass mit dem veröffentlichten Interview mit dem berüchtigten Serienvergewaltiger erneut eine rote Linie überschritten wurde.

„Das ist wirklich unterste Schublade, tiefer geht es nicht“, meinte eine Teilnehmerin. Eine andere betonte, dass sie sich bei den Protesten nicht nur um Frauenrechte, sondern um Menschenrechte einsetzt, will „dies nicht nur eine Verletzung der Frauenrechte, sondern eine Verletzung der Menschenrechte“ sei.

Interview mit Serienvergewaltiger

Die Zeitung „Informer“ hat das betreffende Interview mit dem mehrfach verurteilten Serienvergewaltiger Igor Milosevic in seiner Online-Ausgabe vom Mittwoch, 28. September sowie in der Print-Ausgabe am Folgetag veröffentlicht.

Das Interview wurde von Journalistenverbänden, Nichtregierungsorganisationen und zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern öffentlich verurteilt, vor der Redaktion des „Informers“ in Belgrad sowie in Novi Sad wurden Bürgerproteste organisiert.