Start Politik
Flugzeugabsturz

Russlands Schattenkrieger Prigoschin stirbt in mysteriösem Absturz!

(FOTO: EPA-EFE/RUSSIAN INVESTIGATIVE COMMITEE )

Jewgeni Prigoschin, der Chef der Söldnertruppe Wagner, ist bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Dieses tragische Ereignis ereignete sich im Gebiet Twer, zwischen Moskau und St. Petersburg. Prigoschin war nicht allein an Bord: Mit ihm starben Wagner-Kommandant Dmitri Utkin und acht weitere Personen. Die Suchaktion an der Absturzstelle ist mittlerweile abgeschlossen und die sterblichen Überreste aller zehn Insassen wurden geborgen.

Der Tod von Prigoschin wurde unter anderem vom Telegram-Kanal Grey Zone bestätigt. Die russischen Behörden haben Ermittlungen eingeleitet, um die Ursache des Absturzes zu klären. Der Wagner-Telegramkanal geht bereits einen Schritt weiter und verbreitet die These eines gezielten Abschusses durch die russische Luftwaffe. „Prigoschin starb als Ergebnis der Handlungen von Verrätern Russlands. Aber selbst in der Hölle wird er der Beste sein!“, heißt es in dem Post.

Prigoschins Kritik am russischen Militär

Prigoschin, der für seine harsche Kritik an der russischen Militärführung im Ukraine-Krieg bekannt war, leistete vor zwei Monaten einen Kurz-Aufstand gegen Moskaus Militärführung. Dieses Verhalten könnte ihm nun zum Verhängnis geworden sein. „Ich denke, wir sollten mit dem Finger auf den Kreml zeigen, aber ich bezweifle, dass es Putins Befehl war. Ich denke, da waren (der russische Verteidigungsminister) Sergei Schoigu und seine Leute am Werk“, äußert der russische Oppositionelle Ilya Ponomarew.

Reaktionen aus der russischen Elite

Xenia Sobtschak, Patentochter von Russlands Präsident Wladimir Putin, bestätigt auf Telegram, dass Prigoschin tatsächlich an Bord war. „Nach meinen Quellen war Prigoschin tatsächlich an Bord“, schreibt sie. Sie sieht in Prigoschins Tod ein klares Signal an die russische Elite und spekuliert: „Es besteht Grund zu der Annahme, dass offiziell ein Fehler der Luftabwehr als Ursache angeführt wird.“

Bombenanschlag oder russische Luftabwehr?

Das russische Onlineportal Medusa stellt die Frage in den Raum: „Bombe an Bord oder russische Luftabwehr?“ Die Untersuchung der russischen Behörden wird „alle Szenarien eines Flugzeugabsturzes“ berücksichtigen, einschließlich „externe Auswirkungen“, so die russische Nachrichtenagentur RBK.

Unterschiedliche Meinungen und Vermutungen

Aric Toler von der Investigativplattform Bellingcat kommentiert lakonisch auf Twitter: „Ja, genau. Es ist zu erwarten, dass der Kreml offiziell vermeldet, dass eine Bombe an Bord platziert wurde, und schließlich die ukrainischen Sicherheitsdienste bzw. den militärischen Geheimdienst beschuldigt.“ Er fügt hinzu: „Derzeit ist nichts schlüssig, aber alle verfügbaren Augenzeugenberichte deuten darauf hin, dass eine Boden-Luft-Rakete aus dem Inneren Russlands eingesetzt wurde.“

Gemischte Emotionen über den Absturz

In der Ukraine wird auf Social-Media-Kanälen verhalten gejubelt. Man fragt sich, warum Putin mit dem Abschuss nicht bis zum Unabhängigkeitstag gewartet habe. Es herrscht kein Zweifel daran, dass Moskau hinter dem tödlichen Absturz steckt und sich der Kreml wegen des Aufstandes vor zwei Monaten auf diese Weise an Prigoschin und Wagner gerächt hat.

Die Ermittlungen laufen noch und es bleibt abzuwarten, welche offiziellen Erklärungen zur Absturzursache gegeben werden und welche politischen Folgen der Tod von Prigoschin haben wird.