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Tortillachip

Schärfster Chip der Welt: 14-Jähriger stirbt nach Social-Media-Challenge (VIDEO)

(FOTO: Paqui Homepage/GoFundMe)
(FOTO: Paqui Homepage/GoFundMe)

Ein 14-jähriger Schüler aus Massachusetts in den USA ist nach dem Verzehr eines extrem scharfen Tortillachips gestorben. Die Herstellerfirma Paqui hat daraufhin angekündigt, das Produkt aus dem Verkauf zu nehmen.

Die Rede ist von der sogenannten „One Chip Challenge“ – ein einzeln verpackter Tortillachip, der für rund zehn US-Dollar verkauft wird. Dieser ist mit zwei extrem scharfen Chilis gewürzt, darunter die Carolina Reaper, die als schärfste Chili der Welt im Guinnessbuch der Rekorde verzeichnet ist. Die Herausforderung besteht darin, nach dem Verzehr des Chips möglichst lange kein Wasser zu trinken. Danach soll die Reaktion auf den scharfen Chip in den sozialen Medien geteilt werden. Trotz ausdrücklicher Warnhinweise auf der Verpackung hat die Challenge in den USA bereits zahlreiche Nachahmer gefunden.

Im Krankenhaus verstorben

Vor einer Woche wurde die Mutter des 14-jährigen Schülers von der Schule ihres Sohnes kontaktiert, da es ihm offensichtlich schlecht ging. Als sie ankam, hielt er sich den Bauch und zeigte ihr die Verpackung des Chips. Zuhause angekommen, verlor er das Bewusstsein und verstarb später im Krankenhaus. „Es muss komplett vom Markt genommen werden“, sagte die Mutter des Jungen in einem Interview mit der „New York Times“.

Medizinische Risiken und vorangegangene Vorfälle

Der Chip enthält die scharfe Substanz Capsaicin, die auch in Pfefferspray verwendet wird. Der Bostoner Notfallmediziner Peter Chai warnt vor den Risiken eines hohen Capsaicin-Konsums. „Es hängt wirklich von der Menge an Capsaicin ab, der eine Person ausgesetzt war“, so Chai. Laut ihm könne der Verzehr dieser Chips mit hoher Capsaicin-Konzentration zum Tode führen. Etwa durch Herzrhythmusstörungen oder irreversible Schädigungen des Herzens. In der Vergangenheit mussten bereits mehrere Jugendliche in den USA nach dem Verzehr des Chips medizinisch behandelt werden.

Die Herstellerfirma Paqui zeigt sich bestürzt über den Vorfall und kündigt Konsequenzen an: „Man sei »zutiefst bestürzt über den Tod«“, so ein Sprecher der Firma. Eine steigende Zahl von Käufern nehme die Warnhinweise auf der Verpackung nicht ernst. Daher wolle man mit dem Einzelhandel zusammenarbeiten, um das Produkt aus den Geschäften zu nehmen.

Die Untersuchungen zu dem Fall dauern an. Jospeh Early, Bezirksstaatsanwalt von Worcester County, rät Eltern dringend davon ab, ihren Kindern die Teilnahme an der „One Chip Challenge“ zu erlauben.

In einer GoFundMe-Aktion wurden für die Hinterbliebenen 34.000 amerikanische Dollar gespendet, um die Bestattungskosten decken zu können.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.