Die Grünen fordern ein Mindestalter für soziale Medien von 16 Jahren. Die Partei reagiert damit auf die Ergebnisse der Ö3-Jugendstudie, die eine intensive digitale Nutzung bei gleichzeitiger Überforderung junger Menschen aufzeigt.
Die intensive Nutzung digitaler Plattformen prägt den Tagesablauf der jüngeren Generation maßgeblich. TikTok, Instagram und vergleichbare Dienste haben sich für Heranwachsende von bloßen Unterhaltungsquellen zu zentralen Lebensbereichen entwickelt, die gleichzeitig als Kommunikationsraum, Selbstdarstellungsfläche und Informationsmedium fungieren. Diese Entwicklung wird durch die jüngste Erhebung der Ö3-Jugendstudie untermauert, bei der etwa 28.000 junge Menschen zu verschiedenen Aspekten ihres Lebens befragt wurden. Die Resultate zeigen, dass 81 Prozent der Altersgruppe zwischen 16 und 25 Jahren täglich zwischen einer und fünf Stunden ihr Mobiltelefon nutzen. Bei weiteren 16 Prozent der Befragten übersteigt die tägliche Bildschirmzeit sogar regelmäßig die Fünf-Stunden-Marke.
Nahezu 40 Prozent der Studienteilnehmer betrachten soziale Netzwerke als wesentliche Quelle für Informationen. Für jeden Fünften zählt das Durchscrollen von Inhalten auf TikTok oder Instagram zu den bevorzugten Freizeitaktivitäten. Besonders aufschlussreich ist die Erkenntnis, dass 68 Prozent der Befragten soziale Medien zwar als erheblichen Zeitverbraucher wahrnehmen, sich dennoch nicht davon distanzieren können. Überraschenderweise befürworten selbst die jungen Nutzer strengere Zugangsregeln: 87 Prozent sprechen sich ausdrücklich für eine Anhebung und wirksamere Kontrolle des Mindestalters für die Nutzung sozialer Medien aus.
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Grüne fordern Altersbeschränkung
Diese Erkenntnisse veranlassen die Grünen nun zum politischen Handeln. „In der analogen Welt setzen wir klare Regeln zum Schutz junger Menschen – etwa mit einer Altersbeschränkung für den Konsum von Alkohol und Tabak. So wie wir es selbstverständlich finden, dass junge Menschen nachts nicht stundenlang alleine auf den Straßen unterwegs sind, dürfen wir sie auch nicht schutzlos den Gefahren des Internets aussetzen„, kommentiert Kinder- und Jugendsprecherin Barbara Nesler.
Daher sei die „klare Forderung“ der Grünen, ein verbindliches Mindestalter von 16 Jahren für die Nutzung von sozialen Medien einzuführen. „Digitales Mobbing erreicht längst eine neue, erschreckende Dimension. Während Erwachsene diese Inhalte besser einordnen können, sind junge Menschen in der digitalen Welt oft hilflos und überfordert.
Doch der Schutz unserer Kinder endet nicht in der realen Welt – er muss auch im Internet gelten“, so die grüne Politikerin.
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