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MEGA-KRISE

Schock bei VW: 6.300 Arbeitsplätze sind in Gefahr

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(FOTO: iStock/josefkubes)

In Österreich sind 135 Unternehmen direkte Zulieferer für deutsche VW-Werke, wodurch rund 6.300 Arbeitsplätze unmittelbar von VW-Aufträgen abhängen.

Österreichs Industrie sieht sich angesichts der aktuellen Herausforderungen beim deutschen Autobauer Volkswagen mit Hürden konfrontiert. Eine umfassende Studie, durchgeführt von ASCII, dem Logistikum der Fachhochschule Oberösterreich und dem Complexity Science Hub (CSH), zeigt, dass 135 österreichische Unternehmen in direkter Kooperation mit den VW-Werken in Deutschland stehen. Diese Partnerschaften betreffen etwa 6.300 Arbeitsplätze, die unmittelbar von VW-Aufträgen abhängen.

Der Schwerpunkt der österreichischen Automobilproduktion liegt in den Industrieregionen Oberösterreich und Steiermark, die für ihre hohe Dichte an Automobilzulieferern bekannt sind. Laut der Studie produziert die österreichische Autoindustrie jährlich Waren im Wert von 28,5 Milliarden Euro, von denen beeindruckende 85 Prozent exportiert werden. Etwa 65 Prozent dieser Exporte gehen nach Deutschland, was die bedeutende wirtschaftliche Verflechtung Österreichs mit der deutschen Automobilindustrie unterstreicht.

Unterschiedliche Auswirkungen der Krise

Die Studie beleuchtet die unterschiedlichen Auswirkungen der VW-Krise auf verschiedene Zulieferergruppen. Während Komponentenhersteller besonders kurzfristig mit Auftragseinbußen rechnen müssen, stehen Maschinenzulieferer vor eher langfristigen Herausforderungen. Markus Gerschberger, stellvertretender Direktor von ASCII, betont: „Die aktuelle Krise bei VW ist lediglich die Spitze des Eisbergs.“ Er warnt, dass EU-weite, strukturelle Reformen dringend erforderlich sind, um umfassende Wertschöpfungsverluste zu verhindern und im technologischen Wettlauf mit China nicht noch weiter ins Hintertreffen zu geraten.

Im Mittelpunkt der vorgeschlagenen Reformen steht die Senkung der Energiekosten. Gleichzeitig empfiehlt die Studie eine verstärkte Automatisierung sowie eine gezielte Förderung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit. Diese Empfehlungen sind Teil der am Montag veröffentlichten Untersuchung, die ein prägnantes Bild der wirtschaftlichen Verflechtungen Österreichs mit der deutschen Automobilindustrie zeichnet.