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BOSNISCH-KROATISCHE GRENZE

Migrantin angeblich von kroatischen Grenzpolizisten sexuell missbraucht

(FOTOS: iStock Symbolbilder)

Eine Frau aus Afghanistan beschuldigt die kroatische Grenzpolizei sie festgehalten, sexuell missbraucht und mit einem Messer bedroht zu haben. Das berichtet die angesehene englische Zeitung „The Guardian“. Die EU Kommission untersucht den Fall.

Der Vorfall soll sich bei der Durchsuchung einer Gruppe von Migranten an der bosnisch-kroatischen Grenze am 15 Februar, in der Nähe der Stadt Velika Kladuša ereignet haben. Dies berichtet die international renommierte englische Zeitung „The Guardian“. Die Frau sagte aus, dass sie versucht hat, mit einer Gruppe von vier anderen, darunter zwei Kindern, die Grenze nach Kroatien zu überqueren. Die Beamten sollen sie dann aufgehalten und Gewehre auf sie gerichtet haben. Die Afghanen baten um Asyl aber Zeugen zufolge zerriss einer der Polizisten nur die Papiere und lachte dabei.

„Er beleidigte uns, schlug den älteren Mann, der bei uns und den Kindern war, und sagte wir sollten unsere Taschen leeren und ihnen unsere Taschen zeigen“, sagte die Frau. „Dann nahm er mich beiseite und fing an, mich zu durchsuchen“, so die Frau weiter. „Ich bestand darauf, dass er mich nicht berühren sollte. Er fragte mich warum. Ich habe ihm gesagt, weil ich eine Frau und eine Muslimin bin und es haram ist. Der Beamte schlug mir auf den Kopf und sagte zu mir: „Wenn Sie Muslime sind, warum sind Sie nach Kroatien gekommen, warum sind Sie nicht mit Muslimen in Bosnien geblieben?“ Daraufhin zog der Beamte ihr Kopftuch ab, ihre Jacke aus und fing an ihre Brüste anzugreifen. Die Afghanin bot den Beamten 50€ an damit sie aufhörten, aber sie machten weiter. „Ich konnte nicht aufhören zu weinen, aber er deutete mir an, dass er mich erwürgen würde, wenn ich nicht aufhöre.“

Die Geflüchteten wurden anschließend von einem Polizei-Van 20 Minuten lang an einen anderen Ort gefahren, bevor die Übergriffe erneut anfingen. Wieder wurde die Frau aufgefordert sich auszuziehen. „Ich habe nein gesagt und wurde hart ins Gesicht geschlagen“, zitiert der Bericht die Frau weiter. Nachdem sie nackt war, deckte sie sich mit einer Decke zu. Aber die Beamten ließen sie nicht in Ruhe. „Ein Beamter kam auf mich zu und fing an, mich über die Decke zu berühren. Er sagte, ich müsse alles ausziehen, sogar die Unterwäsche. Der Beamte begann mich abzutasten und zu berühren, während ich nackt war. Dann fragte er mich, ob ich ihn liebte. Er sagte zu mir: „Ich liebe dich, liebst du mich? Soll ich dich irgendwohin bringen, um mit mir allein zu sein?“

Die Afghanin berichtet weiter, dass der Offizier sie gepackt und in Richtung eines anderen Offiziers gestoßen hat. Dann zog der andere ein Messer, hielt es ihr an die Kehle und drohte ihr, wenn sie jemandem irgendwas erzählen würde, würde er sie umbringen. Auch die anderen Geflüchteten wurde misshandelt. Ihnen wurde aufs Gesicht, Kopf und auf die Beine geschlagen. Dann wurde ihnen befohlen, zu Fuß nach Bosnien zu gehen.

„Das Zeugnis ist wirklich schockierend“, sagte Charlotte Slente, Generalsekretärin des Dänischen Flüchtlingsrats. Die Muster der gemeldeten Gewalt und des Missbrauchs an der Grenze zwischen Kroatien und Bosnien und Herzegowina blieben seit Monaten unverändert. Die Europäische Kommission äußerte sich ebenso zu den Vorfällen. Sie erwarten von den kroatischen Behörden, dass alle Vorwürfe gründlich untersucht und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Die Kommission würde sie bei dieser Aufgabe unterstützen und finanziert ein von Kroatien eingesetztes, unabhängiges Überwachungssystem.