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WHO-FORDERUNG

Schock für Raucher: Zigaretten bald 23 Euro pro Packung?

ZIGARETTEN
(FOTO: iStock)

Angesichts der steigenden Gesundheitskosten und Belastungen aufgrund des Tabakkonsums schlagen Experten der WHO drastische Preiserhöhungen vor, um den Tabakkonsum einzudämmen. Diese Maßnahme hat sowohl finanzielle als auch gesundheitliche Auswirkungen auf den Staat.

Im Kampf gegen die Nikotinsucht nehmen die Zigarettenpreise weltweit stetig zu. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert sogar eine deutliche Preiserhöhung: Eine Packung Zigaretten sollte nach Meinung von Rüdiger Krech, Direktor für Gesundheitsförderung bei der WHO, rund 23 Euro kosten. Diese Empfehlung richtet sich insbesondere an Länder wie Österreich, dessen Platzierung im „Tabacco Control Scale“ – ein Ranking zur Umsetzung der gesetzlichen Tabakkontrolle – lediglich auf dem 26. Platz von 37 liegt.

Die steigenden Preise haben bereits ihre Spuren hinterlassen. Im Vergleich zu 2011, als eine Packung Zigaretten noch durchschnittlich 3,95 Euro kostete, lagen die Kosten im Vorjahr bereits bei 5,50 Euro pro Packung. Dabei profitiert der Staat in hohem Maße von den Verkaufserlösen: Etwa 77 Prozent des Verkaufspreises jeder in Österreich verkauften Packung Zigaretten fließen in Form von Steuern in die Staatskasse.

Eindämmen der Nikotinsucht

Doch laut Krech decken diese Einnahmen lediglich einen Teil der gesundheitlichen Kosten, die dem Staat durch Raucher entstehen. Somit sei eine weitere Preiserhöhung nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch im Sinne der Gesundheitsförderung unerlässlich.

In Europa geht Irland bereits mit gutem Beispiel voran: Mit einem Preis von 15,60 Euro pro Packung ist es Spitzenreiter im Eindämmen der Nikotinsucht. Ob Österreich diesem Beispiel folgen wird, bleibt abzuwarten.

Die Erhöhungen betreffen nicht nur Raucher und den Staat, sondern auch Hersteller, Großhändler und Trafikanten, die einen Teil des Verkaufspreises erhalten. Eine Preiserhöhung könnte daher die Tabakindustrie stark beeinflussen. Während die Debatte andauert, stellt sich die Frage, zu welchem Preis Zigaretten verkauft werden müssten, um die Nikotinsucht einzudämmen.