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HOMOPHOBIE

Schwerkranker Serbe: „Ich möchte keine ‚Schwulen-Niere‘ transplantiert bekommen“

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(FOTO: Pride Belgrade/Vesna Lalic, zVg.)

Ivan R. (33) aus Uroševac (Kosovo) kämpft bereit seit längerer Zeit gegen eine schwere Krankheit, die beide seiner Nieren versagen ließ. Einzig eine Transplantation könnte ihm helfen.

Eine neue Niere könnte Ivan endlich wieder zu einem neuen Leben verhelfen. Diese würde er aber, wie er selbst in einem Tweet postete, nur von einer heterosexuellen Person transplantiert bekommen wollen. Hintergrund zu der Aussage des 33-Jährigen ist die öffentliche Diskussion rund um die kürzlich abgehaltene Regenbogenparade in Belgrad.

„Niemals eine ‚schwule Niere‘“
Auch der 33-Jährige nahm an diesem Schlagabtäuschen im Internet teil und schrieb unter anderem auf Twitter, dass er niemals eine „schwule Niere“ annehmen würde. Leider können wir euch den Tweet nicht zeigen, da Ivan sein Profil sperrte, kurz nachdem seine Aussage viral ging.

Zudem schrieb der Serbe, dass ihm die „Gay-Sekte“ sagen solle, wie viele Spenden sie via SMS auf sein Konto überwiesen hat, sodass er diese Summe der Kirche spenden könne, die für die Gesundheit der Schwulen beten werde.

„Sie haben sich ausgesucht krank zu sein, ich nicht“
Ivans störte sich vor allem an den zahlreichen Bildern von der Pride in Belgrad. Seiner Meinung nach solle man alle nach Goli Otok schicken. „Sie haben sich ausgesucht krank zu sein, ich nicht“, soll er unter anderem auch auf Twitter geschrieben haben.

Viele Menschen versuchten gut auf den jungen Serben einzureden und ihm zu zeigen, dass sein Verhalten nicht fair sei, da er auf die Hilfe gutherziger Menschen angewiesen sei, um wieder ein normales Leben zu führen. Er erwarte sich Respekt und Unterstützung durch andere, sei jedoch selbst nicht in der Lage, andere Menschen zu respektieren.

Auf solche und andere Nachrichten reagierte er jedoch nicht verständnisvoll, sondern konterte mit extremen Beleidigungen. Unter anderem sagte er, dass er gerne SMS-Spenden an alle Schwulen senden wird, insofern sich diese dazu bereit erklären, „geheilt zu werden“.

Erste Transplantation erfolglos
Im Rahmen der Stiftung „Budi human“ wurden vergangenes Jahr Spenden via SMS gesammelt, um Ivan eine Nierentransplantation zu ermöglichen. Es gab zahlreiche Personen aus der Bevölkerung, die sich dazu bereit erklärten, ihm eine Niere zu spenden.

Schlussendlich wurde ihm vor einigen Monaten eine neue Niere transplantiert. Die Operation hatte jedoch nicht das gewünschte Ergebnis, da Ivans Körper die neue Niere nicht annahm. Seither muss sich der 33-Jährige abermals einer regelmäßigen Dialyse unterziehen.