Start Politik
KONFLIKT

Serbien nennt Kosovo „Fiktion, die nicht existiert“ – UN-Sicherheitsrat soll Lösung bringen

Aleksandar Vucic Loesung Kosovo
Am 9. September hat der serbische Präsident die "Rede seines Lebens" angekündigt. Dann will er seine Lösungsvorschläge zum Kosovo darlegen. (Foto: zVg.)

Belgrad hat noch einmal seine harte Haltung zum Kosovo klargemacht. „Kosovo ist eine Fiktion, die in der Realität der internationalen Politik nicht existiert“, so der serbische Außenminister Ivica Dacic gegenüber dem Belgrader TV-Sender Prva.

Das fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo war vor zehn Jahren von Serbien abgefallen. Während Brüssel und Washington seit Jahren versuchen, eine Normalisierung zwischen den beiden Ländern zu erreichen, will Serbien seine frühere Provinz wieder zurück haben, berichtet „ORF“.

Rede seines Lebens
Am 9. September kündigte der serbische Präsident, Aleksandar Vučić an, die „wichtigste Rede“ in seinem Leben zu halten. Er wird an diesem Tag in dem von Serben bewohnten Norden des Kosovos erwartet. Laut serbischen Medien soll Vučić dabei einen Vorschlag zur Lösung des Problems zwischen den beiden Ländern bringen. Vor Kurzem habe sich Vučić für eine „Grenzziehung mit den Kosovo-Albanern“ ausgesprochen.

Er lieferte jedoch keine genaueren Erklärungen. Dies soll am 9. September erfolgen, wo er in seiner Rede „jedem ausgesprochenen Wort sehr genau Rechnung tragen“, wurde er von der serbischen Presseagentur Tanjug zitiert. Die Tageszeitung „Blic“ vergleicht Vučićs angekündigte Rede mit jener von Slobodan Milošević im Juni 1989 in Gazimesten, dem Schauplatz der historischen Schlacht auf dem Amselfeld. Milošević kündigte dort direkt den Jugoslawien-Krieg an.

Lösung soll UN-Sicherheitsrat bringen
Sollten sich Belgrad und Pristina nicht einig werden, so wird nach einer Kompromisslösung im UN-Sicherheitsrat darüber diskutiert werden, schreiben „nezavisne.com“. Dies würde das Thema wieder unter den Schirm der Weltorganisation bringen, die 2010 durch die Resolution der damaligen serbischen Behörden abgeschafft wurde und in die Hände der Europäischen Union als Vermittler im Dialog der beiden Seiten gelegt wurde.