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Betrug

Serbin verliert 77.000 Euro durch Facebook-Wahrsagerin

Tarot card reader arranges cards in a card spread.Fortune-telling on traditional tarot cards on the table with a candle. Selective focus.
FOTO: iStock/Oksana Zueva

Eine 55-jährige Serbin aus Wien-Simmering wurde Opfer eines raffinierten Betrugs. Ausgangspunkt war die Bitte eines Bekannten, ihm Geld für eine Gefängniskaution zu leihen. Um sicherzugehen, dass diese Bitte gerechtfertigt war, suchte die Frau Rat bei einer Wahrsagerin auf Facebook. Das stellte sich als fataler Fehler heraus.

Der Fluch auf ihren Kindern

Im Chat sah sich die Serbin mit einer schockierenden Nachricht konfrontiert. Die Wahrsagerin, die sich „Nermine“ nannte, behauptete, dass die Kinder der Ratsuchenden von einem Fluch belegt seien und ohne ihre interventionelle Hilfe sterben könnten. Gegen eine hohe Geldsumme bot „Nermine“ an, die schwarze Magie von den Kindern zu vertreiben.

Von Angst getrieben, nahm die 55-Jährige das Angebot an. In drei verschiedenen Übergaben, gut verpackt in weiße Tücher, übergab sie einem Geldboten 77.000 Euro. Erst nach diesen Zahlungen schöpfte sie Verdacht und alarmierte die Polizei.

Über 70.000 Euro für falsche Versprechungen

Dank des Kennzeichens des Autos, mit dem der Geldbote zu den Transaktionen gekommen war, konnte die Polizei den 47-jährigen Mann ausfindig machen. Dieser landete schließlich wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs auf der Anklagebank. Sein Anwalt, Alexander Philipp, verwies auf die finanziell angespannte Lage seines Mandanten. Der Angeklagte gestand die Tat, äußerte sich jedoch auf Rechtsanraten nicht weiter.

Verhaftung und Geständnis

Der 47-Jährige wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt, wobei 18 Monate zur Bewährung ausgesetzt wurden. Effektiv muss er sechs Monate absitzen. Die Rückzahlung der 77.000 Euro sagte der Angeklagte zu. Faktoren wie sein Geständnis und seine bisherige Unbescholtenheit wertete der Richter als mildernde Umstände. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Strafmaß und weitere Ermittlungen

Die Kriminelle, die sich „Nermine“ nennt, und ihre Komplizin sind weiterhin auf freiem Fuß. Der Prozess war durch die sommerliche Hitze im Gerichtssaal eine schweißtreibende Angelegenheit, dennoch verlief er zügig und zog keine weiteren mystischen Vorfälle nach sich.