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Schusswechsel

Serbischer Polizist bei Kontrolle erschossen

Polizei Serbien
(FOTO: iStock)

Ein tödlicher Vorfall erschütterte Loznica in Serbien, als Verkehrspolizisten ein Taxi anhielten und ein Insasse auf zwei Beamte schoss, wobei einer von ihnen ums Leben kam.

Ein 33-jähriger Kosovare eröffnete das Feuer auf zwei Verkehrspolizisten, nachdem diese das von ihm mitbenutzte Taxi angehalten hatten. Die Tragödie forderte das Leben eines jungen Beamten und hinterließ einen weiteren schwer verletzt. Der flüchtige Schütze ist weiterhin Gegenstand einer intensiven Suche durch die lokalen Strafverfolgungsbehörden.

Bei dem Zwischenfall, der sich kurz vor 1 Uhr morgens abspielte, eskalierte eine Routinekontrolle zu einem gewalttätigen Konflikt. Der aus dem Kosovo stammende Mann weigerte sich, den Anweisungen der Polizei Folge zu leisten, woraufhin er ohne Vorwarnung auf die Beamten schoss. Ein 34-jähriger Polizist wurde tödlich in die Brust getroffen, während sein 50-jähriger Kollege schwere Verletzungen an der Schulter erlitt, sich jedoch mittlerweile in stabilem Zustand befindet.

Ermittlungen laufen noch

Das Taxi, ein Mercedes mit serbischer Zulassung aus Tutin, Westserbien, wurde aufgrund einer alltäglichen Verkehrskontrolle angehalten. Die Polizisten fanden sowohl einen Reisepass als auch einen deutschen Personalausweis des 33-jährigen Kosovaren am Tatort. Die Ermittlungen zur Ergreifung des Flüchtigen laufen auf Hochtouren, wobei das genaue Motiv der erschreckenden Tat noch unbekannt ist.

Das Verbrechen wirft ein Schlaglicht auf die sich wieder verschlechternden Beziehungen zwischen dem Kosovo und Serbien. Trotz kürzlicher Bemühungen, langjährige Streitigkeiten zu schlichten und die Bewegungsfreiheit beider Seiten zu verbessern, zeigen jüngste Ereignisse, dass die Spannungen auf einem empfindlichen Punkt verharren.

Auswirkungen auf Kosovo und Serbien

Die Gewalttat in Loznica fällt in eine Zeit erneut zunehmender Spannungen zwischen dem Kosovo und Serbien. Erst vor Kurzem wurde durch Diplomatie ein langanhaltender Disput über Autokennzeichen beendet, der sogar die Reisefreiheit zwischen den Hauptstädten Belgrad und Pristina beeinträchtigte. Das Kosovo erlaubt freie Fahrt für Fahrzeuge aus Serbien und umgekehrt, steht jedoch weiterhin im Zentrum territorialer und politischer Diskrepanzen mit Serbien, das den 2008 unabhängig gewordenen Staat weiterhin als Teil seines Territoriums betrachtet.

Die Ermittlungen zum Mord an dem jungen Polizisten in Loznica wurden durch das serbische Innenministerium intensiviert, auch um ein Zeichen gegen die Gewalt zu setzen und die Sicherheit der Bürger in diesen tiefgreifend politischen Zeiten zu gewährleisten.