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„NICHT EUER ERNST“

Shitstorm gegen „Falter“: Freundin von Kurz nackt auf Cover

(FOTO: Falter.at)

Das Wiener Wochenblatt „Falter“ druckte auf seinem Cover eine Nackt-Fotomontage von Sebastian Kurz‘ Freundin ab. Nun gehen im Netz die Wogen hoch.

Erst Anfang des Monats zog sich der ehemalige Bundeskanzler und frischgebackene Vater Sebastian Kurz aus der Politik zurück. Doch nur kurze Zeit später wird es schon wieder laut um Ex-Kanzler Kurz – diesmal ist es jedoch nicht seine Schuld, sondern die des „Falter“. Die Wochenzeitung druckte auf das Cover seiner Satirebeilage „Best of Böse“ eine Nackt-Montage von dessen Freundin Susanne Thier. Das ging jedoch selbst langjährigen Lesern etwas zu weit…

„The Holy Family with Shepherds“ von Jacob Jordaens aus dem Jahr 1616 diente als Vorlage für das Titelbild. Per Fotomontage wurden kurzerhand die Gesichter von Sebastian Kurz, Susanne Thier mit Baby – inklusive Nippel-Blitzer –, Interims-Regierungschef Alexander Schallenberg und FPÖ-Obmann Herbert Kickl in das alte Kunstwerk eingefügt. Betitelt wurde das Ganze mit: „geilzeit – Die liebe Familie“.

Für viele Leser und sogar einige bekannte Journalisten ist diese grenzwertige Satire jedoch ein Sexismus-Eklat. „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk geriet wegen dieses Covers mehrfach unter Beschuss, insbesondere, da er heuer zum „Journalisten des Jahres 2021“ ernannt wurde. „ZiB 2“-Anchorman Armin Wolf zeigte sich etwa auf Twitter erschüttert: „Das kann nicht euer Ernst sein“:

Besonders die Darstellung der jungen Mutter, die nichts mit Politik am Hut und sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgehalten hatte, stößt vielen sauer auf. Denn Susanne Thier war weder jemals politisch aktiv, noch hat sie in zehn Jahren Regierungstätigkeit ihres Partners je das Rampenlicht gesucht. Von ihr existiert kein einziges Interview, doch jetzt wurde sie derart plump in die Öffentlichkeit gezerrt. PULS 4-Infochefin Corinna Milborn ließ ihrer Fassungslosigkeit ebenfalls auf Twitter freien Lauf:

Auch Frauenministerin Susanne Raab ist entsetzt: „Dieses Cover ist sexistisch und geschmacklos. Dass hier völlig unbeteiligte Privatpersonen in die Öffentlichkeit gezogen und dort bloßgestellt werden, überschreitet eine Grenze.“

„Ist eine Fotomontage“
„Falter“-Journalistin Barbara Toth rechtfertigte sich indes: „Das Cover ist eine Fotomontage basierend auf ‚The Holy Family with Shepherds‘, von Jacob Jordaens aus 1616, Antwerpen.“ Na ob das als „Entschuldigung“ ausreicht?

Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp fordert jedenfalls in einer Aussendung Konsequenzen für den „Falter“ und Chefredakteur Florian Klenk: „Das ist geförderter Sexismus und nicht zu akzeptieren“, erklärte er am Mittwoch und forderte einen Inseratenstopp durch die Stadt Wien. Außerdem werde sich Nepp an den Presserat wenden und forderte, „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk den soeben verliehenen Titel „Journalist des Jahres 2021“ nachträglich zu entziehen.