Nach dem Manipulationsskandal bei der Nordischen WM greift der Skiverband durch: Ein neues Kartensystem soll Materialvergehen künftig härter bestrafen.
Nach Manipulationsskandal bei der Nordischen WM in Trondheim führt die FIS (Internationaler Skiverband) ein neues Bestrafungssystem ein. Die Anzug-Affäre im norwegischen Team, die zur Suspendierung von fünf Athleten führte und Materialkontrolleur Christian Kathol seinen Posten kostete, zieht nun weitreichende Konsequenzen nach sich.
Das FIS-Subkomitee für Ausrüstung und Entwicklung hat in einer Sitzung ein Kartensystem nach Fußball-Vorbild beschlossen. Künftig erhält ein Springer bei Disqualifikation wegen eines regelwidrigen Anzugs eine Gelbe Karte. Bei einem zweiten Verstoß folgt die nächste Gelbe, was automatisch Rot bedeutet. Die Konsequenz: Der Athlet wird für einen Wettkampf oder ein ganzes Wochenende gesperrt – je nach Anzahl der Bewerbe am Weltcuport.
Verschärfte Sanktionen
Besonders einschneidend ist dabei, dass der Verband keinen Ersatzspringer nominieren darf. Auch bei Teamwettbewerben verschärft die FIS die Sanktionen drastisch. Wird bei einem Athleten ein Materialvergehen festgestellt, fliegt künftig die gesamte Mannschaft aus dem Bewerb. Bisher wurde lediglich der betreffende Sprung nicht gewertet.
Die neuen Regeln sollen bei Weltmeisterschaften gelten, voraussichtlich jedoch nicht bei Olympischen Spielen. Endgültig abgesegnet werden die Änderungen erst beim FIS-Kongress am 13. Juni, dennoch plant man bereits den Einsatz des Verwarnungssystems im Sommer-Grand-Prix.
Neue Kontrolleure
Ob die erst kürzlich eingeführte Regelung zur zeitlich begrenzten Anzugnutzung bestehen bleibt, ist noch offen. Fest steht hingegen die Nachfolge des zurückgetretenen Materialkontrolleurs: Der Deutsche Christian Winkler und der Tiroler Ex-Springer Mathias Hafele werden künftig gemeinsam die Kontrollfunktion übernehmen.
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