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So peinlich führt sich die „Jugo-Schickeria“ beim Fortgehen auf!

Vorhang auf für die präpotenten „Big Spender“

Big Spender
Big Spender. (FOTO: iStockphoto)

Während die Ladies die Rolle der Frau von Welt oscarreif spielen, scheint das stärkere Geschlecht hingegen alles daran zu setzen, zu belegen, dass der Mensch auch tatsächlich von Neandertalern abstammt. Im Gegensatz zu ihren weiblichen Artgenossen, die – wie wir oben bereits festgestellt haben – recht komplexbehaftete Geschöpfe sind, strotzen Jugo-Männer nur so vor Selbstvertrauen – und das unabhängig davon, ob sie dafür eine Berechtigung haben oder nicht.

So wird auf ausgesprochen auffällige und fast schon lächerliche Weise gleich zu Beginn der Partynacht klargestellt, wer hier „der Babo“ ist. In erster Linie zeigen die Typen gerne, wen sie in diesem Club nicht alles zu kennen scheinen. Vom Türsteher, über etwaige Kellner, Gäste und sogar der Club-Besitzer wird nicht verschont – mit jedem, der hier Rang und Namen hat, wird die Hand geschüttelt, und zwar in der Regel so, dass man möglichst weit mit dem Arm ausholt, bevor man so laut mit seinem Gegenüber einklatscht, dass man sogar die Tinnitus-fördernden Boxen übertönt.

Nun, da alle wissen, dass man richtig wichtige Beziehungen hat, und einflussreiche Leute kennt, geht es an die Zurschaustellung von Statussymbolen. Spätestens jetzt werden die Autoschlüssel teurer Automarken, wie BMW, Audi oder Mercedes ausgepackt und gut sichtbar auf dem Tisch platziert. Jeder Jugo-Mann, der etwas auf sich hält, muss außerdem natürlich in weiterer Folge den ganzen Club wissen lassen, dass man auch ausreichend „Para“ für eine Moët-Flasche mitgebracht hat. Den Ladies soll dadurch vermutlich signalisiert werden:

„Hey schau, ich kann mir dich und deinen Lifestyle leisten!“

Mit leuchtenden Sprühkerzen kommen sie dann auch schon an – die Flaschen samt Beigetränken, die im Handel vermutlich nur ein Drittel kosten. Sie werden derart pompös zur Schau gestellt, dass diese Protzerei sogar der versteckteste Winkel des Clubs zu sehen und zu hören bekommt. Die Schleimerei der trinkgeldgeilen Kellner ist dabei aber selbstverständlich im Preis inbegriffen!

Häufig muss ich beim Anblick der Freude und Begeisterung dieser Typen, die sich dann um den glühenden Kübel mit Alkohol scharen, an Urmenschen denken, die zum ersten Mal Feuer erblicken. Ungefähr so stelle ich sie mir nämlich vor. Und schon werden die Smartphones – eines teurer als das andere – gezückt, und fleißig Fotomaterial für die nächste protzige und totlangweilige Story gesammelt.

Mit den steigenden Promille, kann man dann ein ganz besonderes Naturschauspiel beobachten, denn von der Redewendung „Der lauteste im Raum, ist auch immer der Schwächste“ hat hier niemand etwas gehört! Die ersten Hemden werden zur Gänze aufgeknöpft oder gar aufgerissen, und die Hände breit in die Höhe gestreckt. Ihr müsst wissen, dass es sich dabei um ihre Form des „Tanzens“ handelt. Das Testosteron schäumt über, es wird vor zu viel Energie und Selbstsicherheit gegrölt, gepöbelt und selbstverständlich weiter gepost.

Gesoffen wird außerdem bis in die frühen Morgenstunden, aber bis zum Schluss bringen die Herrschaften nicht die Cojones auf, um sich an die Eisprinzessinnen heranzutrauen, die sich wie auf dem Präsentierteller im Club verteilen. Zu groß ist die Angst vor einer Abfuhr, was dann wohl doch auf ein Leck im Ego-Pool zurückzuführen ist. Und so schließt sich der Teufelskreis und alle gehen in Wahrheit gefrustet, pleite und besoffen nach Hause, während sie auf Instagram den Eindruck vermittelten, die Nacht ihres Lebens gehabt zu haben…