Bereits im Jahr 2023 hatte eine Frau aus Saudi-Arabien die deutschen Behörden vor einem möglichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg gewarnt.
Die Frau, die sich an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und die Berliner Polizei wandte, berichtete von den bedrohlichen Absichten eines Mannes namens Taleb Abdulmohsen.
Deutliche Warnhinweise ohne ausreichende Reaktion
In ihrer Kommunikation mit dem BAMF beschrieb die Frau, dass Abdulmohsen, der 1974 geboren wurde, plante, zwanzig deutsche Bürger zu töten und zwischen Bernburg und Magdeburg pendelte. Sie stützte ihre Warnungen auf Tweets, die der Verdächtige verfasst hatte: „Er sagte ‚Würdet ihr mir Vorwürfe machen wenn ich 20 Deutsche töte‘ und er meint es sehr ernst.“ Das BAMF reagierte lediglich mit der Empfehlung, sich an die Berliner Polizei zu wenden, und verwies auf deren Online-Meldesystem.
Jetzt kam heraus, eine junge Frau warnte Polizei und BAMF bereits im Jahr 2023 davor daß der Täter von #Magdeburg den festen Vorsatz hatte, in Deutschland einen Anschlag zu verüben! Passiert ist von Seiten der Polizei nichts! Das Ergebnis dieser Untätigkeit folgte nun gestern! pic.twitter.com/gXGckbywEX
— Crusader 🇩🇪 #nurZwei ✌️ (@droehny) December 21, 2024
Doch auch die Berliner Polizei verwies sie einfach nur weiter, anstatt die Dringlichkeit zu erkennen.
"bitte jemand muss etwas tun!!!!"
— Miró (@unblogd) December 22, 2024
"Sorry, wir sind die Berliner Polizei. Wir können Ihnen nicht helfen."
WHAT THE F#CK.#Magdeburg pic.twitter.com/z4BxDYYIgY
Trotz der Dringlichkeit ihrer Warnung verfehlte eine E-Mail an die Berliner Polizei ihr Ziel und gelangte fälschlicherweise nach Berlin, New Jersey, USA. Ob ihre Hinweise über das Online-Formular der Berliner Polizei aufgenommen wurden, bleibt unklar.
Weitere vernachlässigte Hinweise
Taleb Abdulmohsen war den Behörden nicht unbekannt. Bereits 2017 hatte eine X-Nutzerin berichtet, dass Abdulmohsen die Säkulare Flüchtlingshilfe mit Anschuldigungen konfrontiert hatte. Sie hatte die Drohungen als ernstes Anliegen der Polizei in Nordrhein-Westfalen gemeldet, wurde jedoch nicht ernst genommen: „Bei der Polizei war es leider katastrophal. Ich bin irgendwann kopfschüttelnd aufgestanden. Man verwies mich an einen lustlosen, angeblichen IT-Spezialisten, weil es sich ja um Twitter handelte, anstatt um Inhalte der Tweets.“ Und weiter: „Dieser Polizist hatte anscheinend keine Lust und von Spezialist auch keine Spur. Er nörgelte rum, dass seien ja alles Hieroglyphen. Er meinte damit, dass die Tweets auf Arabisch waren. Dann versuchte er als IT-Spezialist sehr lange, die Tweets auszudrucken.“
Berichten zufolge warnten auch saudische Behörden vor dem 50-jährigen Verdächtigen. Diese Informationen wurden jedoch scheinbar ignoriert. Abdulmohsen hatte auf sozialen Medien aggressive Aussagen gemacht, darunter die Frage: „Gibt es einen Weg zur Gerechtigkeit in Deutschland, ohne eine deutsche Botschaft in die Luft zu sprengen oder wahllos deutsche Bürger zu massakrieren?“ Seine Äußerungen deuteten auf eine Bereitschaft hin, Gewalt anzuwenden.
Ob die deutschen Behörden letztlich auf die zahlreichen Warnungen reagierten, ist unklar. Klar ist jedoch, dass mehrere Personen vor den Gefahren gewarnt hatten, die von Abdulmohsens Äußerungen und Verhalten ausgingen. Vermutlich hätte der Anschlag verhindert werden können – und die Toten.
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