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DUBAI

39-Jähriger landet wegen Emojis im Gefängnis

FOTO: iStock/choochart choochaikupt/FOTOKITA
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Ein irischer Staatsbürger fand sich in Dubai hinter Gittern wieder, nachdem er unbedacht zwei Emojis in einer Nachricht verwendet hatte. Der Vorfall verdeutlicht die Komplexität der rechtlichen Rahmenbedingungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Fatale Bekanntschaft

Der 39-jährige Stuart Quiney reiste im Januar 2022 von Irland nach Dubai, um einem Freund bei dessen Neustart zu unterstützen. Dabei lernte er einen Belgier kennen, der ebenfalls in der gleichen Stadt lebte. Später stellte sich heraus, dass dieser Belgier ohne Erlaubnis in die Wohnung des Freundes eingedrungen war und persönliche Gegenstände entwendet hatte. Quiney erklärte der Menschenrechtsorganisation „Detained in Dubai“: „Die Kleidung stört mich nicht wirklich, es sind nur die Sachen, die meiner Großmutter gehörten und ein Geschenk eines Freundes sind, das mir sehr wichtig ist.“

Strenge Gesetze

Trotz mehrerer Bemühungen, die gestohlenen Gegenstände durch rechtliche Schreiben zurückzuerlangen, blieb der Belgier untätig. Die Lage verschärfte sich zusätzlich, als Quiney nach Irland zurückkehrte und erfuhr, dass seine Großmutter, die an Demenz litt, in ein Pflegeheim verlegt werden musste. In einem emotionalen Tiefpunkt und unter Alkoholeinfluss verschickte er eine Nachricht an den Belgier, die zwei spezifische Emojis enthielt: einen Blutstropfen und einen Ninja. Diese wurden in Dubai als bedrohlich interpretiert.

Bei seiner Rückkehr nach Dubai im September 2024 wurde Quiney verhaftet. „Detained in Dubai“ erklärte, „dass ihm aufgrund der strengen Gesetze, die unhöfliche, beleidigende oder bedrohliche Textnachrichten verbieten, selbst wenn sie sarkastisch oder scherzhaft zwischen engen Freunden oder Angehörigen geäußert werden, eine mehrjährige Haftstrafe droht.“ Die Organisation wies darauf hin, dass die örtlichen Cyberkriminalitätsgesetze besonders für Touristen eine Gefahr darstellen können, da sie oft willkürlich angewendet werden und das Risiko falscher Anschuldigungen mit sich bringen.

Dank der Unterstützung der Menschenrechtsorganisation konnte Quiney schließlich entlassen werden und pünktlich zu Weihnachten nach Irland zurückkehren.