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IMPFPÄSSE

Steirer macht Kasse mit gefälschten Impfpässen

(FOTO: iStock/ Ralf Geithe)

Während der Corona-Pandemie entwickelte sich die Skepsis einiger Menschen gegenüber der Impfung zu einer profitablen Geschäftschance für viele Unternehmer.

Ein Beispiel ist ein Mann aus der Steiermark, der sich bereichert hat, indem er zweifelhafte Dienstleistungen für Impfskeptiker gegen eine saftige Gebühr erbrachte – und dabei „nebenbei“, wie er selbst bemerkte, auch Sozialhilfe bezog.

Vor dem Grazer Straflandesgericht musste sich der Mann, der 43 gefälschte Impfpässe mit Chargen-Aufklebern und Impfstempeln aus Deutschland bestellt und zu einem hohen Preis weiterverkauft hatte, verantworten. Diese Pässe ermöglichten es seinen „Kunden“, den Zugangsbeschränkungen zu entgehen, ohne tatsächlich gegen das Coronavirus geimpft zu sein.

Die Tatsache, dass der Mann, der beim Arbeitsmarktservice (AMS) registriert war, gleichzeitig Sozialleistungen bezog, verkomplizierte die Angelegenheit weiter. Seinen Gewinn aus den Impfpassverkäufen meldete er nicht. Wie sein Anwalt bemerkte: „Dass er Einkünfte aus illegalen Geschäften dem AMS nicht meldet, ist wenig überraschend“.

Kaufpreis: 50 bis 100 Euro

Wann und wie kam der Steirer auf die Idee? Angeblich, weil ihn „viele aus der Impfgegner-Szene darum gebeten haben. Die wussten, dass ich was auftreiben kann“, so der Angeklagte. Für seinen ‚Dienst‘ machte er keine Werbung, aber er fügte dem Kaufpreis pro Impfpass 50 bis 100 Euro hinzu. Einige Impfpässe – bekannt unter dem Codewort „Gelber Muskateller“ – wurden sogar kostenlos vergeben.

Laut „Kleiner Zeitung“ war der Richter überzeugt, dass der Mann nur einen geringen Gewinn machte und „das kleinste Rädchen in der ganzen Gelber-Muskateller-Geschichte“ war. Am Ende wurde eine gerichtliche Einigung mit einer Geldstrafe von 1.700 Euro erzielt.