Verbreitete Irrtümer über den Energieverbrauch im Haushalt beschäftigen viele Verbraucher. Ist ein leerer Kühlschrank tatsächlich energiehungriger als ein gefüllter? Sparen Kombigeräte wirklich Geld? Solche Fragen tauchen im Alltag immer wieder auf, wenn es um die Optimierung des Energieverbrauchs geht.
Bei der Frage, ob hohe schmale Töpfe energieeffizienter sind, kommt es auf mehrere Faktoren an. Ein kleinerer Topfboden heizt sich zwar schneller auf und gibt weniger Wärme an die Umgebung ab, doch entscheidend ist das Verhältnis zwischen Topfgröße, Inhaltsmenge und Kochplattendurchmesser. Die optimale Energieausnutzung erreicht man, wenn der Topfboden genau zur Kochplatte passt. Auch die Technologie spielt eine Rolle: Induktionsherde und Gaskocher bieten durch ihre direkte Wärmeübertragung Vorteile gegenüber herkömmlichen Elektroherden.
Entgegen der verbreiteten Annahme sind Kombigeräte nicht zwangsläufig die sparsamere Alternative. Besonders Waschtrockner erweisen sich langfristig als kostenintensiver, da sie erheblich mehr Wasser und Energie verbrauchen als separate Geräte. Die Anschaffung einzelner, energieeffizienter Geräte zahlt sich trotz höherer Anfangsinvestition meist aus.
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Stromfresser erkennen
Ob Steckerleisten komplett vom Netz getrennt werden müssen, hängt vom jeweiligen Modell ab. Während manche Leisten im ausgeschalteten Zustand tatsächlich keinen Strom mehr verbrauchen, ziehen andere weiterhin geringe Mengen Energie. Allerdings sollten bestimmte Geräte wie Router oder Festplattenrekorder nicht ständig vom Netz getrennt werden, da dies zu Funktionsstörungen führen kann.
Ladegeräte verbrauchen auch ohne angeschlossene Geräte Strom – wenn auch in geringen Mengen. Diese sogenannten Leerlaufverluste summieren sich über die Zeit und tragen zum Gesamtenergieverbrauch bei. Moderne Netzteile sind zwar effizienter gestaltet, dennoch empfiehlt es sich, ungenutzte Ladegeräte aus der Steckdose zu ziehen.
Ein gut gefüllter Kühlschrank arbeitet tatsächlich effizienter als ein leerer. Die gekühlten Lebensmittel speichern die Kälte und verringern den Energieverlust beim Öffnen der Tür. Bei einem leeren Kühlschrank muss hingegen jedes Mal mehr warme Luft gekühlt werden. Experten raten daher, den Kühlschrank zu etwa zwei Dritteln zu füllen und bei längerer Abwesenheit mit Wasserflaschen aufzufüllen.
Die Frage, ob es stromsparender ist, das Licht brennen zu lassen, hängt vom Leuchtmitteltyp ab. Bei herkömmlichen Glühlampen lohnt sich das Ausschalten bereits bei kurzer Abwesenheit. Energiesparlampen sollten mindestens fünf Minuten brennen, bevor man sie ausschaltet, während moderne LED-Leuchten durch ihre Langlebigkeit und den geringen Energieverbrauch punkten – hier ist häufiges Ein- und Ausschalten unproblematisch.
Effiziente Nutzung
Moderne Waschmaschinen verfügen über eine Mengenautomatik, die den Wasser- und Energieverbrauch an die Beladungsmenge anpasst. Dennoch ist es ressourcenschonender, die Maschine voll zu beladen. Bei halber Beladung verbraucht das Gerät zwar weniger als bei voller Ladung, aber mehr als die Hälfte der Ressourcen. Für optimale Effizienz sollte die Maschine daher möglichst voll beladen werden.
In der Debatte zwischen Akkus und Batterien haben wiederaufladbare Akkus die Nase vorn. Trotz höherer Anschaffungskosten sind sie nach etwa zehn Ladezyklen wirtschaftlicher als Einwegbatterien und verursachen weniger Elektroschrott. Besonders umweltfreundlich sind Akkus in Kombination mit Solarladegeräten, die Sonnenenergie zum Aufladen nutzen.
Die Vorstellung, elektronische Geräte bis zum Defekt zu nutzen, ist aus energetischer Sicht oft kontraproduktiv. Ältere Geräte verbrauchen deutlich mehr Strom als moderne, energieeffiziente Modelle. Besonders bei Kühlschränken und Gefriertruhen kann ein Austausch sinnvoll sein. Laut der Österreichischen Energieagentur können moderne Geräte mit hoher Effizienzklasse den Stromverbrauch um bis zu 40 Prozent senken im Vergleich zu Modellen, die älter als zehn Jahre sind. Die höheren Anschaffungskosten amortisieren sich bei einem durchschnittlichen Haushalt innerhalb von sechs bis acht Jahren, da sich die jährlichen Stromkosten um bis zu 70 Euro reduzieren können.
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Für maximale Energieeinsparung empfehlen Experten regelmäßiges Reinigen und Abtauen von Kühlgeräten sowie die Überprüfung der Dichtungen. Diese einfachen Maßnahmen können den Stromverbrauch erheblich reduzieren und die Lebensdauer der Geräte verlängern. Beachtenswert: Bereits eine Eisschicht von 1 cm kann den Stromverbrauch von Kühl- und Gefriergeräten um 10 bis 15 Prozent erhöhen, weshalb regelmäßiges Abtauen von Fachleuten dringend angeraten wird.
Ein bewusster Umgang mit Haushaltsgeräten schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.
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