Gute Nachrichten für steirische Haushalte: Der Landesenergieversorger senkt den Strompreis deutlich. Kunden müssen jedoch aktiv zustimmen – und bei Gas sieht die Entwicklung anders aus.
Die Energie Steiermark senkt ab Oktober den Strompreis für mehr als 260.000 Privatkunden mit Fix-Tarif um 25 Prozent. Betroffene Haushalte werden in den kommenden Wochen schriftlich informiert. Nach der Reduktion liegt der Strompreis beim Fixtarif bei 16,41 Cent pro Kilowattstunde brutto.
Für einen durchschnittlichen steirischen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden bedeutet dies eine jährliche Ersparnis von rund 200 Euro. Mit dieser Preisanpassung zählt die Energie Steiermark zu den vier günstigsten Landesversorgern für Strom-Bestandskunden. Die Energie Graz folgt diesem Beispiel und wird ihre Tarife im Oktober in gleichem Umfang reduzieren.
Versprechen eingelöst
Die Vorstände Martin Graf und Werner Ressi lösen damit ihr Versprechen vom April ein, als sie eine „spürbare Senkung“ der Strompreise in Aussicht stellten. „Mit dieser deutlich spürbaren Reduktion des Energie-Preises reichen wir die Vorteile aus einem günstigeren Markt-Umfeld weiter“, erklären die beiden Führungskräfte des steirischen Energieversorgers.
Die verzögerte Umsetzung der Preissenkung bis Oktober erklärt sich durch rechtliche Vorgaben. Erstmals müssen Kundinnen und Kunden einer Preissenkung aktiv zustimmen, was eine entsprechende Vorlaufzeit erfordert. „Wir appellieren daher, dem entsprechenden Verständigungs-Schreiben ihre Aufmerksamkeit zu schenken – es zahlt sich aus“, betonen Graf und Ressi.
Diese neue Regel ist eine Folge des Auslaufens der staatlichen Strompreisbremse Ende 2024. Seither dürfen die Energieversorger auch Preissenkungen nur mit ausdrücklicher Einwilligung der Kunden umsetzen, was das aktuelle Verfahren erklärt.
Vorteil im Bundesländervergleich
Mit der Preissenkung positionieren sich die Energie Steiermark und Energie Graz im bundesweiten Vergleich besonders günstig. In Wien und Niederösterreich liegen die typischen Strompreise derzeit noch über 18 Cent pro Kilowattstunde – deutlich höher als der künftige steirische Tarif von 16,41 Cent.
Gastarife steigen
Während die Strompreise sinken, entwickeln sich die Gastarife in die entgegengesetzte Richtung: Bereits zum 1. Juli steigen diese um zehn Prozent. Der Landesenergieversorger begründet diesen Schritt mit der Entwicklung des Gaspreisindex, der an internationale Börsennotierungen gekoppelt ist und in den vergangenen Monaten nach oben tendierte.
Trotz der Erhöhung auf 5,98 Cent pro Kilowattstunde brutto bleibt die Energie Steiermark nach eigenen Angaben unter den drei preiswertesten Anbietern unter den Landesversorgern. Im Vergleich dazu hatte das Unternehmen im vergangenen Sommer die Gastarife nach vorherigen drastischen Erhöhungen um etwa 70 Prozent gesenkt.
Der Strompreis wurde bereits im Sommer 2024 um elf Prozent reduziert.
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