Von der Balkan-Bühne zum Wirtschaftsimperium: Lepa Brena verkauft nicht nur Hits, sondern auch Puppen, Unterwäsche und sogar Pljeskavica in einem Imbiss.
Lepa Brena – ein Markenimperium
Seit vier Jahrzehnten ist sie weit mehr als nur ein Musikstar. Lepa Brena hat neben ihrer erfolgreichen Gesangskarriere ein beeindruckendes Geschäftsimperium aufgebaut: Von Musikverlagen über Immobilien bis hin zu Alkoholproduktion, Unterwäsche und Strumpfwaren – die Balkan-Ikone hat in zahlreichen Branchen ihren unternehmerischen Spürsinn bewiesen.
Zu den Pionierleistungen der Sängerin zählt die Vermarktung von Puppen mit ihrem Konterfei, die seinerzeit für Furore sorgten. Dass diese Sammlerstücke bis heute begehrt sind, zeigt sich auf diversen Gebrauchtwarenportalen, wo die Barbie-ähnlichen Figuren derzeit für rund 9.000 Dinar (serbische Währung) gehandelt werden. Das Jugoslawien-Museum in Belgrad, der serbischen Hauptstadt, hat der legendären Puppe sogar einen Ehrenplatz in seiner Sammlung eingeräumt.
„Wir präsentieren die Barbie-Puppe mit dem Gesicht von Lepa Brena aus unserem Fundus. Dieses Produkt wurde gemeinsam mit dem Album ‚Boli me uvo za sve‘ auf den Markt gebracht, das auch den Soundtrack zum Film ‚Hajde da se volimo 3 – Udaje se Lepa Brena‘ aus dem Jahr 1990 lieferte“, erklärte das Museum auf seinem Instagram-Kanal im vergangenen Jahr. Die Kuratoren ergänzten augenzwinkernd: „Obwohl dieser jugoslawische Beitrag zu Barbieland im aktuellen Filmspektakel keine Erwähnung fand, sehen wir es als unsere Aufgabe, diese Ungerechtigkeit zu korrigieren.“
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Nostalgische Fanreaktionen
Die emotionalen Reaktionen der Fans sprechen Bände. Unter dem Museumsbeitrag häuften sich nostalgische Kommentare von Menschen, die die begehrte Puppe noch immer besitzen. Besonders berührend war eine Erinnerung: „Als wäre es gestern gewesen – ich habe tagelang geweint, bis zu jenem entscheidenden Tag. Erst kassierte ich eine unvergessliche Tracht Prügel, dann machte sich meine Mutter, die vom Markthandel und dem Gehalt meines Vaters leben musste, auf den Weg, um mir die Puppe zu kaufen.“
Die Strahlkraft der Marke Lepa Brena reicht weit über den Balkan hinaus. In den USA verkauft eine Bäckerei ihr Brot unter genau diesem Namen. Der Inhaber erklärte im Podcast „Only in America“: „Unser Brot trägt den Namen ‚Lepa Brena‘ – eine Idee, die mein Vater aus einer mazedonischen Geschichte mitbrachte. Brena hat uns sogar besucht und unser Brot probiert. Es hat ihr ausgezeichnet geschmeckt.“ Der Erfolg dieses Marketingkonzepts zeigt sich in der Expansion: In weniger als einem Jahr ist das „Lepa Brena“-Brot bereits in drei US-Bundesstaaten erhältlich.
Verborgene Geschäfte
Wie die Tageszeitung Kurir als erstes Medium enthüllte, gehört der Sängerin in Novi Sad, einer Stadt in Serbien, auch ein Imbissstand für Pljeskavica, die traditionellen Fleischlaibchen. Die Balkan-Diva hat dieses Geschäft nie öffentlich erwähnt, und selbst die Einwohner von Novi Sad wussten nichts von dieser Verbindung, bis die Zeitung darüber berichtete.
Nicht alle Namensverwendungen gehen jedoch auf Brenas eigene Initiative zurück. In ganz Serbien tragen Gebäude ihren Künstlernamen – darunter Hochhäuser in Leskovac und in der Kleinstadt Resavica. Diese mehr als zehnstöckigen Bauten wurden offenbar nach der Sängerin benannt – passenderweise, denn mit ihren fast 180 Zentimetern Körpergröße ragt Lepa Brena selbst buchstäblich aus der Menge heraus.
Milliarden-Business mit Zukunftsplänen
Nach Analysen des Belgrader Finanzportals „Biznis Plus“ wird Brenas Markenimperium mittlerweile auf über 40 Millionen Euro geschätzt. Den größten Anteil daran hat ihr Musikverlag Grand Production, der mit einem Jahresumsatz von 8,2 Millionen Euro der lukrativste Zweig ihres Unternehmens ist. Ihr Geschäftsmodell basiert auf einer strategischen Mischung aus Diversifikation und emotionaler Kundenbindung – eine Formel, die besonders bei ihrer internationalen Expansion Erfolg zeigt.
Die Zukunftspläne der Unternehmerin sind ambitioniert: In einem Interview vom 8. Mai 2025 kündigte sie die Eröffnung weiterer Gastronomie-Franchise-Betriebe in Österreich und Deutschland an. Der erste Flagship-Store soll bereits im Herbst 2025 in Wien-Ottakring eröffnen – ein weiterer Beweis dafür, dass die Marke Lepa Brena auch nach vier Jahrzehnten nichts von ihrer Anziehungskraft verloren hat.
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