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RELIGION

Studie belegt: Mehrheit der Österreicher glaubt an Gott

Mehrheit der Österreicher glaub an Gott
Symbolfoto (Foto: iStock)

Laut einer aktuellen Studie sollen 73 Prozent der Bürger Österreichs an Gott glauben. Alle zehn Jahre wird eine Europäische Wertestudie durchgeführt.

In Österreich haben im Jahr 1990 etwa 77 Prozent der Befragten angegeben, dass sie an Gott glauben. Bei der religiösen Praxis sieht es jedoch anders aus. Die regelmäßigen Gebete und die Besuche von Gottesdiensten haben in den letzten Jahrzehnten abgenommen, berichtet „ORF“.

Die „Entkoppelung“ von Glaube und Praxis sei laut Studienautorin Regina Polak keine Neuheit in Westeuropa. 1990 gaben 19 Prozent der Personen an, einmal in der Woche den Gottesdienst wahrzunehmen, 2018 waren es 15 Prozent. Die Zahl der Personen die regelmäßig beten habe zwischen 1999 und 2018 von 20 auf 16 Prozent abgenommen. Vor 10 Jahren haben sich 73 Prozent der Befragten als römisch-katholisch bezeichnet.

Religion als Identitätsmerkmal
2018 waren es nur noch 63 Prozent. Die Zahl der Personen „ohne Bekenntnis“ nahm hingegen im Zeitraum von 2008 bis 2018 von 16 auf 21 Prozent zu. 63 Prozent der Befragten gaben jedoch an religiös geblieben zu sein. Die Zahl der Personen die an ein Leben nach dem Tod glauben ist seit den 90er Jahren gestiegen. Glauben 1990 nur 44 Prozent an das Jenseits, so sind es 2018 gar 53 Prozent. Der Glaube an Gott sei in der österreichischen Gesellschaft deshalb so konstant hoch geblieben, erklärt Polak im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Kathpress damit, weil Menschen gerade in Krisenzeiten von Natur aus nach Sinn, Orientierung und Gemeinschaft suchten. So würde Religion in einer Zeit der Pluralisierung für viele als „Identitätsmerkmal“ dienen.

Heftige Debatten über Religion
Aufgrund der globalen Herausforderungen sei Religion generell gesellschaftlich und politisch „hoch relevant“. Künftig sollen noch „heftigen Debatten“ darüber, „wie öffentlich Glaube sein darf, wer politisches Handel als christlich bezeichnen darf oder in welcher Form sich Religionsvertreter zu politischen Debatten äußern dürfen“ geführt werden, so Polak. Beispiele dafür seien etwa jetzt schon die Kopftuchdebatte oder die Frage danach, ob der Islam zu Europa gehöre.