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SLAVA

Sveti Vasilije Ostroski: Ein Feiertag ohne Brauch

(FOTO: zVg. iStock/ intek1)

Am 12. Mai feiern die orthodoxen Kirchen ein besonderes Fest: Sie ehren den Heiligen Basilius von Ostrog (Serbisch Vasilije Ostroski), der als bedeutender Wundertäter verehrt wird. In Serbien, Montenegro und der Republika Srpska ist der Heilige Basilius weit bekannt und wird von vielen Gläubigen verehrt.

Der Heilige Vasilije Ostroski wurde unter dem Namen Stojan Jovanovic in Popovo Polje bei Trebinje, Bosnien und Herzegowina, geboren. Schon im Alter von zwölf Jahren trat er in das Kloster Zavala ein, wo sein Onkel Serafim Abt war. Nach Abschluss der Klosterschule wurde er zum Mönch geweiht und zum Pfarrer von Popovo Polje ernannt. Basilius diente in vielen Städten, darunter Mostar, Herceg Novi, Pljevlja, Moraca, Ogonosta und Bjelopavlici. Im Jahr 1671 verstarb er, und seine Reliquien sowie sein Grabmal befinden sich im Kloster Ostrog in Montenegro.

Wundertaten

Das Kloster Ostrog ist umgeben von zahlreichen Legenden, die von der heilenden Kraft des Heiligen Basilius zeugen. Sowohl Christen als auch Muslime glauben an seine wundersame Wirkung. Es gibt viele schriftliche Zeugnisse von Gläubigen, deren Gebete an den Heiligen Basilius erhört wurden. Diese Geschichten werden im Oberen Kloster gesammelt und in Büchern festgehalten.

Eine der bekanntesten Legenden handelt von einem Kind, das aus seiner Wiege im Oberen Kloster fiel. Obwohl das Kloster auf 900 Metern Höhe an einer steilen Felswand liegt, wurde das Kind lebendig und gesund am Fuße des Berges gefunden.

(FOTO: iStock/ intek1)

Auch ein Feuer, das im Ostrog-Gebirge ausbrach, verschonte beide Klöster und die benachbarten Kapellen. Zudem fiel während des Zweiten Weltkriegs eine Bombe über dem Oberen Kloster Ostrog, die jedoch nie explodierte.

Besuchsregeln im Kloster

Viele Besucher des Klosters berichten von der besonderen Atmosphäre und der Ruhe, die sie dort erleben. Im Gasthaus neben dem Kloster stehen Betten und Decken für Übernachtungen zur Verfügung.

Das Fotografieren innerhalb und im Vorhof des Oberen Klosters ist jedoch nicht gestattet.

Bei einem Besuch des Klosters ist es üblich, eine Flasche Öl mitzubringen, die von den Mönchen geweiht und in kleinen Fläschchen an die Gläubigen verteilt wird. Auch Zucker sollte man mitbringen, der im Kloster verbleibt und von dem sich jeder bedienen kann.

Wichtig ist zudem, ein Paar schwarze, männliche Socken mitzubringen – die Socken des Heiligen Basilius sollen nämlich stets zerrissen sein, weil er nachts aufsteht und geht, sodass die Mönche sie täglich wechseln müssen.

Für Frauen ist es vorgeschrieben, einen Rock zu tragen, der mindestens bis zu den Knien reicht, sowie bedeckte Schultern und Brust. Ein Kopftuch sollte ebenfalls getragen werden. Männer sollten ebenfalls mit bedecktem Körper in das Kloster eintreten.

An bestimmten Tagen ist die Hand des Heiligen Basilius unbedeckt, sodass die Gläubigen sie während der Besichtigung des Klosters küssen können. Diejenigen, die diese Hand unbedeckt gesehen haben, berichten, dass sie sehr lebendig aussieht – kaum zu glauben, dass sie zu einem Mann gehört, der vor fast 400 Jahren verstorben ist. Außerdem haben Sie im Kloster die Gelegenheit zu hören, dass der Heilige einige Sünder entkommen ließ und ihnen nicht erlaubte, die Hand zu küssen.

Wagen Sie es nicht einmal, die Mönche zu verurteilen, weil es Gerüchte gibt, dass sie übersinnliche Kräfte haben. Und zwar sie sollen hellseherisch sein.

Viele glauben, dass ihre Krankheit oder die einer ihnen nahestehenden Person „wie von Hand weggetragen“ verschwinden wird, wenn sie schwören, am Basilius-Fest in das Kloster Ostrog zu gehen.

Einige Regeln zur Verehrung

Wenn Sie jemanden kennen, der sich auf solches Pilgern vorbereitet, sollten Sie der Person Öl, Weihrauch und Watte zum Mitnehmen bringen und sie soll es dem Heiligen übergeben, damit alles bei ihm „übernachtet“.

Es kommt oft vor, dass sowohl Katholiken als auch Muslime Gelübde ablegen, denn in diesen Gegenden ist jeder von der großen Wunderkraft des Heiligen Basilius überzeugt, weshalb man glaubt, dass Dinge, die mit seinen Reliquien übernachteten, alle Krankheiten heilen. Aus diesem Grund sollten Baumwolle, Öl und Weihrauch, die nach Ostrog gebracht wurden, für „Gott bewahre“ aufbewahrt werden.

Am Fest des Heiligen Basilius sollten keine heidnischen Bräuche oder Rituale begangen werden. Stattdessen ist es wichtig, sich aufrichtig an den Wundertäter zu wenden – denn es heißt, dass jeder aufrichtige Wunsch aus tiefstem Herzen erfüllt wird.