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Tempolimit

Tempolimit-Debatte: Erstes Bundesland hebt 100 km/h Grenze auf

Autobahn Tempolimit 100
(Foto: iStockphoto)

Steiermark hebt als erstes Bundesland das 100-km/h-Tempolimit auf, erlaubt 130 km/h. Landeshauptmann Kunasek sieht darin eine Entlastung für Autofahrer.

Die Steiermark hat als erstes österreichisches Bundesland beschlossen, das Tempolimit von 100 km/h auf der Autobahn aufzuheben und Tempo 130 einzuführen. Diese Entscheidung basiert auf einer Überprüfung, die seit 2020 die Einhaltung der Immissionsgrenzwerte bestätigte. Betroffen sind unter anderem die A2 in Richtung Ungarn und die A9, wo das Tempolimit seit 2006 auf 94 Kilometern galt. Bisher durften nur Elektro- und Wasserstofffahrzeuge mit 130 km/h fahren.

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Maßnahmenpaket und Kritik

Die Landesregierung plant ein umfassendes Maßnahmenpaket, um die ab 2030 geltenden EU-Grenzwerte zu erreichen, darunter einen Gesetzesentwurf zur Förderung erneuerbarer Energien. Die Entscheidung wird von Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) als Entlastung für Autofahrer begrüßt: „Die Datenlage zeigt nun ganz klar, dass wir für die geplagten Autofahrer einen großen Entlastungsschritt setzen und den `Lufthunderter´ abmontieren können.“ Umweltlandesrat Hannes Amesbauer (FPÖ) kündigte an, dass die Verordnung umgehend überarbeitet wird.

Die Opposition kritisiert die Entscheidung scharf. Sandra Krautwaschl von den Grünen bezeichnete sie als „ideologisch motiviert“ und warnte vor gesundheitlichen Folgen. Auch die KPÖ sieht keinen Vorteil und argumentiert, dass die Zeitersparnis die gesundheitlichen Risiken nicht rechtfertigt.

Internationale Diskussionen

Gleichzeitig gibt es auch in anderen europäischen Ländern Diskussionen über Tempolimits. In Tschechien wird ein Pilotprojekt gestartet, das auf der Autobahn D3 das Tempolimit abschnittsweise auf 150 km/h anhebt. In den Niederlanden wird das Limit auf einigen Autobahnen von 100 auf 130 km/h erhöht.