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Schrecklich

Tödlicher Drogen-Cocktail: 13-Jähriger erstickt im eigenen Erbrochenen

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FOTO: iStock

Ein tödlicher Cocktail aus Morphinen und Beruhigungsmitteln kostete einen 13-Jährigen aus Korneuburg das Leben. Die Ermittlungen zur Herkunft der Substanzen laufen auf Hochtouren.

Der Verdacht hat sich bestätigt: Ein 13-jähriger Jugendlicher, der Ende August im Bezirk Korneuburg tot aufgefunden wurde, ist laut einem medizinischen Gutachten an einer “Mischintoxikation von Morphinen und Benzodiazepinen (Beruhigungsmittel)” verstorben. Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Polizei führen intensive Ermittlungen durch.

Die Bürgermeisterin von Leobendorf hatte in lokalen Medien bereits Bedenken geäußert und auf ein beunruhigendes Phänomen hingewiesen: In der Umgebung mehrerer Schulen im Bezirk würden skrupellose Händler Suchtmittel zum Probieren anbieten.

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Daher stand von Beginn an die Vermutung im Raum, dass der Jugendliche möglicherweise unwissentlich eine Überdosis konsumiert hatte und daran verstorben sein könnte.

Tödliche Substanzmischung

Diese Annahme wurde nun durch Untersuchungsergebnisse bestätigt. Laut oe24 erklärte Gudrun Bischof, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Korneuburg, dass die toxikologische Analyse der Blut- und Gewebeproben des Verstorbenen ein eindeutiges Ergebnis lieferte: Der Schüler erlitt ein tödliches Lungenödem durch eine “Mischintoxikation von Morphinen und Benzodiazepinen”. Nach seinem Zusammenbruch im Schlaf gelangte Mageninhalt in seine Lunge. Für den Jungen gab es keine Rettung mehr – die von den schockierten Eltern gerufenen Rettungskräfte konnten nichts mehr ausrichten.

Der talentierte Schüler und begeisterte Fußballer, der im Jänner seinen 14. Geburtstag gefeiert hätte, wurde Ende September in Leobendorf beigesetzt. Der Todesfall des Gymnasiasten, der kurz vor Schulbeginn leblos in Leobendorf entdeckt wurde, löst nach wie vor tiefe Betroffenheit aus. Bislang war nur bekannt geworden, dass der Teenager in seinem Zimmer im Elternhaus gefunden wurde und an seinem Erbrochenen erstickt war. Er hätte nach den Ferien die 4. Klasse eines Gymnasiums in Stockerau besucht.

Laufende Ermittlungen

Mit diesem Befund ist der erschütternde Fall keineswegs abgeschlossen. Die Behörden stehen nun vor der Aufgabe zu ermitteln, wer dem Schüler die letztlich tödliche Substanzmischung verabreicht hat, sowie wo und unter welchen Umständen dies geschah. Die rechtlichen Konsequenzen könnten von fahrlässiger Tötung bis hin zu Mord reichen – etwa wenn ein Dealer wissentlich eine gefährliche Drogenkombination an einen Minderjährigen weitergab oder die Substanzen fälschlicherweise als harmloses Ecstasy verkaufte oder verschenkte.

Dabei ist bekannt, dass die gleichzeitige Einnahme von Opioiden (Schmerzmittel) und Benzodiazepinen äußerst gefährlich ist, da beide Substanzklassen sedierend wirken und die Atmung hemmen. Sie beeinträchtigen das Denkvermögen, verlängern die Reaktionszeit und erhöhen die Sturzgefahr – Faktoren, die in Notfallsituationen lebensbedrohlich werden können.

Allerdings gibt es Hinweise, dass der Junge aufgrund von Angststörungen bereits in medikamentöser Behandlung war. In diesem Fall könnte auch der behandelnde Arzt ins Visier der Ermittlungen geraten. Ebenso wenig auszuschließen ist ein Verzweiflungsakt oder die Möglichkeit, dass der 13-Jährige seine verschriebenen Psychopharmaka (die nachgewiesenen Benzodiazepine) bewusst oder unbewusst mit Morphinen kombinierte, was zur tödlichen Mischung führte.

Nach Eingang des Gutachtens hat die Staatsanwaltschaft umgehend einen weiteren Ermittlungsauftrag an die Polizei erteilt, um die Verantwortlichen für den Tod des 13-Jährigen zu identifizieren.

Laut Behördensprecherin Bischof laufen die entsprechenden Untersuchungen derzeit “auf Hochtouren”.