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ENGPASS

Über 200 Medikament nicht oder nur teilweise erhältlich

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(FOTO: iStock)

In den österreichischen Apotheken herrscht derzeit ein Engpass. Über 200 Medikamente sind derzeit nicht lieferbar und die Bestände hierzulande aufgebraucht oder nur noch sehr gering. Aus diesem Grund fordert das Gesundheitsministerium ein zentrales Melderegister.

Der Engpass hat weniger mit der Grippezeit als mit der derzeitigen Situation innerhalb der Pharmaindustrie zu tun. Das Problem ist, dass immer weniger Medikamente innerhalb Europas produziert werden und viele Hersteller in Billiglohnländer abwandern. China und Indien wuchsen in den vergangenen Jahren zu den größten Arzneimittelherstellern weltweit heran.

Preisdrücker & Parallelexport
Ebenso werden Preise durch Krankenversicherungen gedrückt, weshalb der Markt in Österreich für viele Pharmafirmen immer unattraktiver wird. Parallelexporte stellen ein weiteres Problem für den heimischen Medikamentenbestand dar.

Hierbei handelt es sich um Weiterverkäufe von Arzneimittel, die nach Österreich kommen. Großhändler exportieren diese Medikamente in andere Länder, die mehr für die Produkte bezahlen. Wie „ORF Wien“ berichtet, fordern Patientenanwälte und die Apothekerkammer ein Parallelexportverbot für jene Arzneimittel, die von Engpässen betroffen sind.

Melderegister gefordert
Einen weiteren Lösungsansatz präsentierte das Gesundheitsministerium. Ein zentrales Melderegister soll in Zukunft Abhilfe schaffen. Vorgesehen wäre, dass Hersteller melden müssen, wenn es zu Lieferschwierigkeiten bei einem bestimmten Medikament kommt.

Somit wäre dieses Register eine Art Frühwarnsystem, auf welches nicht nur Apotheken, sondern auch Ärzte zugriff haben. In den kommenden Tagen soll die Europäische Union darüber entscheiden, ob solch ein Register anhand der Regeln des freien Binnenmarktes überhaupt durchführbar ist.

Eine Liste der betroffenen Arzneimittel findet ihr auf der Homepage des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen.