Die Machtkarte der Welt wird neu gezeichnet: China überholt erstmals die USA in der globalen Gunst, während Trump als unbeliebteste Führungspersönlichkeit abgestraft wird.
Der Demokratie-Wahrnehmungs-Index 2025 offenbart eine bemerkenswerte Verschiebung in der globalen Wahrnehmung geopolitischer Akteure. Die jährliche Erhebung, für die 110.000 Menschen in 100 Ländern befragt wurden, zeigt erstmals, dass China in der internationalen Gunst die Vereinigten Staaten überholt hat. Die Mehrheit der Befragten äußerte sich negativ über die USA – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zur vorherigen Erhebung. China hingegen konnte sein Ansehen verbessern und rangiert nun vor den USA.
Die europäische Meinung präsentiert sich gespalten. Während in Osteuropa die USA gegenüber China bevorzugt werden, herrscht im übrigen Europa eine nahezu gleichmäßige Ablehnung beider Großmächte, wobei China geringfügig besser abschneidet. Bemerkenswert ist zudem, dass die USA in der weltweiten Wahrnehmung nur knapp vor Russland liegen, dessen Reputation sich trotz des Ukraine-Konflikts leicht erholt hat. Am unteren Ende der Beliebtheitsskala findet sich der Iran, dicht gefolgt von Israel, dessen Ansehen besonders im Nahen Osten und in Südasien, aber auch in europäischen Staaten deutlich gesunken ist.
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Führungspersönlichkeiten im Vergleich
Bei der Bewertung internationaler Persönlichkeiten zeigt die Studie ein eindeutiges Bild: US-Präsident Donald Trump wird von 57 Prozent der Befragten negativ wahrgenommen und belegt damit unangefochten den letzten Platz. Wladimir Putin folgt mit 49 Prozent negativer Bewertungen, während Chinas Staatschef Xi Jinping mit 31 Prozent deutlich besser abschneidet. Die Umfrage berücksichtigte nicht nur politische Führungspersönlichkeiten – auch Wirtschafts- und Kulturprominenz wurde bewertet. Dabei fallen Elon Musk und Kim Kardashian mit Negativwerten von über 40 Prozent auf. Die positivste Resonanz aller bewerteten Persönlichkeiten erhielt Schauspielerin Angelina Jolie mit 51 Prozent Zustimmung.
Demokratie in Europa
Die Erhebung zeichnet zudem ein ernüchterndes Bild der Demokratiewahrnehmung in Europa. Die Bürger bewerten die Umsetzung demokratischer Grundprinzipien wie Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit und Wahlintegrität durch ihre Regierungen durchschnittlich als mittelmäßig. Lediglich die nordeuropäischen Staaten Norwegen, Dänemark und Schweden sowie die Schweiz stechen mit überdurchschnittlich positiven Bewertungen hervor. Am unteren Ende der Skala finden sich Länder wie Serbien, Frankreich und die Ukraine.
Parallel dazu zeigt der kürzlich veröffentlichte Korruptionswahrnehmungsindex 2024 einen besorgniserregenden Trend in Europa: Besonders alarmierend ist der dramatische Absturz Österreichs auf den historisch schlechtesten Wert mit nur 67 Punkten und Rang 25, nachdem das Land noch vor drei Jahren auf Platz 13 lag. Auch Deutschland verzeichnete einen Rückgang um drei Punkte, was Transparency International als „besorgniserregenden Trend“ bezeichnet. Die nordeuropäischen Länder behaupten ihre Spitzenposition – Dänemark (90 Punkte), Finnland (88 Punkte) und Norwegen (81 Punkte) führen die Liste an.
Der Zeitpunkt der Umfrage fiel in eine Phase, in der die Trump-Administration durch protektionistische Maßnahmen internationale Spannungen verschärfte. Die im April verkündeten Zölle lösten weltweit Unmut aus.
Zusätzlich belasteten verbale Attacken und Drohungen die Beziehungen zu traditionellen Verbündeten wie Kanada und Dänemark.
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