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Unfreundlichkeits-Ranking: Wien verabschiedet sich vom letzten Platz

FOTO: iStock/nick1803/Zmaj88
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Wien hat sich im internationalen Ranking der Expat-Städte verbessert, bleibt jedoch in einigen Bereichen wie sozialer Integration und bargeldlosem Zahlen herausfordernd. Gleichzeitig überzeugt die Stadt mit hoher Lebensqualität, guter öffentlicher Infrastruktur und erschwinglichem Wohnraum.

Die Bevölkerung Wiens steht international weniger stark in der Kritik bezüglich mangelnder Freundlichkeit. Wie der „Expat Insider“ in seiner aktuellen Umfrage berichtet, hat sich die österreichische Hauptstadt in der Rangliste der internationalen Städte verbessert. Wien, das im Vorjahr noch den letzten Platz von 53 Städten belegte, liegt nun auf dem vorvorletzten Platz. Die Städte Berlin und München schnitten dieses Jahr schlechter ab und finden sich auf den Plätzen 53 und 52 wieder.

Lebensqualität in Wien

Obwohl es positive Entwicklungen gibt, fühlen sich viele Expats in Wien weiterhin nicht vollständig willkommen. Ungefähr ein Viertel der Befragten äußert Unzufriedenheit mit dem sozialen Leben in der Stadt. Dies markiert jedoch eine Verbesserung, verglichen mit dem Vorjahr, als der Unzufriedenheitsgrad bei 40 Prozent lag. Ein niederländischer Expat beschreibt, dass der anfängliche Kulturschock und die manchmal unfreundliche Haltung der Einheimischen entmutigend wirken können.

Bargeldlose Bezahlung

Ein weiterer Kritikpunkt ist die eingeschränkte Möglichkeit des bargeldlosen Zahlens in Wien. Während 56 Prozent der Expats weltweit angeben, dass bargeldloses Zahlen problemlos möglich sei, trifft dies nur auf 32 Prozent der Expats in Wien zu. Auch die Sprachbarriere kann ein Hindernis darstellen, weshalb Wien in dieser Kategorie nur auf Platz 36 steht. Laut der Umfrage gaben 53 Prozent der Expats an, dass die Sprachbarriere vor ihrem Umzug ein maßgebliches Hindernis war.

Attraktive Lebensqualität

Trotz dieser Herausforderungen punktet Wien weiterhin mit hoher Lebensqualität. Im Ranking für Lebensqualität liegt die Stadt auf Platz 3, nur übertroffen von Valencia und Alicante. Expats schätzen besonders die Erschwinglichkeit und Verfügbarkeit der öffentlichen Verkehrsmittel, die Möglichkeiten für Reisen sowie die urbane und natürliche Umgebung Wiens. Ein US-amerikanischer Expat lobt das breite Angebot an Aktivitäten und kulturellen Veranstaltungen. Bei der Zufriedenheit über Umweltschutz erreicht Wien den dritten Platz und erzielt auch mit der medizinischen Versorgung hohe Werte, die sie auf den weltweit 6. Platz heben.

Wohnungssuche

Positiv wird ebenfalls hervorgehoben, dass Expats in Wien mit weniger Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche konfrontiert sind und die Stadt bei der Erschwinglichkeit von Wohnraum auf Platz 10 rangiert. Obwohl die Verwaltung und das Erledigen digitaler Services gut abschneiden, bleibt der Umgang mit der Bürokratie eine Herausforderung. In Bezug auf den Umgang mit Verwaltung steht Wien auf Platz 31.

Haushaltseinkommen & Arbeitsmarkt

Nach einem Rückschlag auf Platz 16 im Jahr 2023 hat Wien im Personal Finance Index einen bemerkenswerten Sprung auf Platz 10 im Jahr 2024 gemacht. Vier von fünf Expats sind der Meinung, dass ihr verfügbares Haushaltseinkommen ausreicht, um ein angenehmes Leben in Österreichs Hauptstadt zu führen. Auf dem Arbeitsmarkt verbesserte sich die Position Wiens im Working Abroad Index ebenfalls von Platz 32 auf Platz 18.

Im Gesamtranking verzeichnet Wien einen deutlichen Fortschritt, klettert um 21 Plätze nach oben und belegt jetzt Platz 15. Die Umfrage des Expat City Rankings, die seit 2014 jährlich unter 12.500 Expats durchgeführt wird, bietet diese wertvollen Einblicke in die Lebensqualität der internationalen Städte.