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Unsere Botschaft lautet: „Hass ist nicht notwendig“

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Xéna: „Ich möchte das Verrückte positiv umdrehen. Mein Ziel ist es, Menschen, die unter psychischen Belastungen leiden, zu zeigen, dass diese zwar zu ihnen gehören aber sie nicht ausmachen“(FOTO: Marlena Iglseder)

Mit ihren Texten verarbeitet das junge Talent die eigenen Erfahrungen und hofft damit, auch anderen helfen zu können. Die 24-Jährige wird seit ihrer Kindheit immer wieder mit psychischen Problemen konfrontiert und sucht einen Ausgleich in der Musik. Ihre Texte schreibt sie absichtlich auf Englisch, um sie für alle verständlich zu machen.

Ihre wichtigste Message dabei „It’s okay to be insane“, zu Deutsch „Es ist in Ordnung verrückt zu sein“ ist eine Art Liebesbotschaft an uns alle und besonders an diejenigen, die von der Gesellschaft als geisteskrank gesehen werden. „Ich möchte das Verrückte positiv umdrehen. Seit meiner Kindheit habe ich mit Menschen zu tun, die unter psychischen Belastungen leiden. Mein Ziel ist es, ihnen zu zeigen, dass diese zwar zu ihnen gehören aber sie nicht ausmachen“, so Xéna.

Während sie über das Thema spricht, steigen ihr immer wieder Tränen in die Augen. Die coole Fassade weicht etwas auf und ein sanftes, fast zerbrechliches Wesen kommt zum Vorschein. Was genau in ihrer Kindheit passiert ist, das lässt Xéna immer aus.

„It’s okay to be insane“

Vor allem in ihrem Herkunftsland Serbien ist das Hilfsangebot für mentale Gesundheit sehr eingeschränkt. Menschen, die Unterstützung brauchen, werden aber nicht nur vom Gesundheitssystem, sondern oft auch von ihrem Umfeld im Stich gelassen. Das Thema wird in vielen Familien tabuisiert, da in Serbien jegliche Abnormalität oft zu gesellschaftlichem Ausschluss führt.

Mit ihrer Musik möchte Xéna auch die Balkan-Community erreichen, doch die taffe Künstlerin braucht etwas Zeit. „Seit der Kindheit bekomme ich mit, dass am Balkan die Menschen mit psychischen Krankheiten gebrandmarkt werden. Ich wünsche mir, dass sich die Situation für Betroffene ändert und möchte dabei mitwirken. Obwohl der Prozess sehr langwierig ist und viel Arbeit dahinter steckt, weiß ich, dass wir es schaffen werden“, erklärt sie und blickt mir hoffnungsvoll in die Augen.
Wir lächeln und ich verspüre Akzeptanz. Ein Gefühl, dass ein Privileg zu sein und in unserer Gesellschaft nur wenigen zuzustehen scheint.

FB

Besonders jenen, die von uns als „insane“ bezeichnet werden. Doch sind wir nicht alle etwas verrückt? „Why be sane when you can be insane?“ ist für mich daher zu einer Botschaft der Selbstliebe geworden. Sei du selbst und sei verrückt, akzeptiere dich, wie du bist und lerne andere dafür zu schätzen, wer sie sind!