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GEDENKFEIER IN JASENOVAC

„Ustaschas waren Kroaten, weshalb wir Verantwortung übernehmen müssen“

(FOTO: Instagram-Screenshot)

Gestern wurde den Opfern des Konzentrationslagers Jasenovac gedacht. Bei der Gedenkfeier war auch die kroatische Politspitze zugegen, darunter auch der kroatische Präsident Zoran Milanović.

Begleitet wurde der Präsident Kroatiens von den ehemaligen Präsidenten Stjepan Mesić und Ivo Josipović, sowie von der ehemaligen Premierministerin Jadranka Kosor und Vertretern des Vereins der Heimatkriegveteranen und Antifaschisten. All sie legten einen Kranz bei der großen Steinblume, dem Denkmal der Jasenovac-Gedenkstätte, nieder.

„Es war ein Ustascha-Lager, aber die Ustaschas sind Kroaten, und da ich Kroate und Präsident des kroatischen Staates bin, kann ich nicht sagen, dass es mich nicht betrifft und dass wir nichts damit zu tun haben. Wir haben Verbindungen zu allem, sowohl gut und edel als auch schlecht und niedrig, egal wie einer von uns zu den Geschehnissen steht“, betonte Milanović im Rahmen einer Pressekonferenz.

Der kroatische Präsident betonte auch, dass Jasenovac immer ein kontroverses Thema gewesen sei und die Opferzahlen gerne mal manipuliert wurden. Laut Milanović kamen rund 100.000 im KZ Jasenovac ums Leben. „Manch anderer übertreibt und spricht von 700.000 Opfern, womit sie der Wahrheit und dem serbischen Volk schaden“, fügte er hinzu.

Plenković: „tragischste Periode der kroatischen Geschichte“
Anlässlich der Gedenkfeier äußerte sich auch der kroatische Premierminister Andrej Plenković. Er betonte eindringlich, dass die Regierung gegen die Verwendung von Ustascha-Symbolen sei. Der offizielle Status der Symbole aus der Zeit des Unabhängigen Staates Kroatien (Nezavisna Država Hrvatska – NDH) war in der Vergangenheit immer wieder Gegenstand heftiger öffentlicher und politischer Diskussionen.

Auch der Premier legte einen Kranz nieder und bezeichnete die NHD-Zeit als „eine der tragischsten Perioden der kroatischen Geschichte“. „Die neuen, jungen Generationen von heute müssen sich dieser Tatsachen bewusstwerden und dass alle Generationen niemals die schrecklichen Verbrechen vergessen, die hier und in ganz Europa in ähnlichen Lagern während stattgefunden haben Der Zweite Weltkrieg ist eine klare und gemeinsame Verurteilung dieser Verbrechen “ fügte er hinzu.