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Brunnen

Vandalismus im Helmut-Zilk-Park: Wiens Jubiläumsbrunnen voller Schaum

Bürgermeister Michael Ludwig und Bundespräsident Alexander Van der Bellen beim eröffnen des Jubiläumsbrunnen. (FOTO: C.Jobst/PID)
(FOTO: C.Jobst/PID)

Der Wiener Jubiläumsbrunnen zum 150-jährigen Bestehen der Wiener Hochquellwasserleitung, wurde vom Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) als „Brunnen für ein Miteinander“ bezeichnet. Doch nicht alle sehen das so.

Seit seiner Eröffnung ist der Brunnen zum Gegenstand heftiger Diskussionen in den sozialen Medien geworden. Worte wie „hässlich“ und „plump“ dominieren die Kommentare. Doch die Kontroverse um den Brunnen beschränkt sich nicht nur auf verbale Kritik.

In den letzten Tagen wurde der Brunnen von Unbekannten zweimal attackiert. Erst wurde er mit Spülmittel gefüllt und in ein Schaumbad verwandelt, dann wurden einige seiner Figuren beschmiert. Die Videos von den Vorfällen, die in den Tageszeitungen „Heute“ und „Kronenzeitung“ veröffentlicht wurden, haben die Aufmerksamkeit der Stadt Wien auf sich gezogen.

Winterpause

Die Reaktion der Stadt auf die Vorfälle war jedoch unerwartet humorvoll. „Wir sagen: Danke für die Mitarbeit, aber wir können das besser“, schrieb die Stadt auf ihrer Website und kündigte an, dass der Brunnen ohnehin für die Winterpause gereinigt und entleert werden muss.

Die Stadt Wien hat Anzeige wegen der Beschmierung der Figuren erstattet. Die Künstlergruppe Gelatin, die für den Brunnen verantwortlich ist, hat jedoch eine gelassene Haltung zu den Vorfällen. In einem Interview mit der „Presse“ vor der Eröffnung des Brunnens erklärten sie: „Wir machen uns keine Sorgen um etwaige Beschmierungen. Gute Kunst wird nicht zerstört.“

„Abgrundtief hässlicher“ Jubiläumsbrunnen für Wien kostet 2,1 Millionen Euro

Trotz der Kontroversen und Vorfälle wird der Brunnen nun in die Winterpause geschickt. Er wird gereinigt und entleert und bereitet sich auf ein neues Jahr vor. Ob die Meinungen über den Brunnen sich ändern werden, bleibt abzuwarten. Aber eines ist sicher: Der „WirWasser“-Brunnen hat die Aufmerksamkeit der Wiener auf sich gezogen und wird sicherlich weiterhin für Gesprächsstoff sorgen.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.