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Warnungen

Versorgungskrise: Österreichs Lieferengpässe spitzen sich zu

Symbolbild. (FOTO: iStock/1933bkk)
Symbolbild. (FOTO: iStock/1933bkk)

Im Angesicht drohender Lieferengpässe schlägt die Transportindustrie in Österreich Alarm. Laut Warnungen der Spediteure könnte die Stabilität der Versorgung mit grundlegenden Bedarfsgütern bald stark beeinträchtigt sein. Von Frischwaren bis hin zu pharmazeutischen Produkten, kein Bereich scheint von den bevorstehenden Herausforderungen verschont zu bleiben.

Kritische Engpässe in naher Zukunft erwartet

Oliver Wagner, der Geschäftsführer des Zentralverbands Spedition & Logistik, teilt eine besorgniserregende Vorschau mit der Öffentlichkeit. Besonders betroffen sind Importgüter aus Deutschland und Italien, von denen Österreich stark abhängig ist. Beispiele wie potenziell verdorbenes Rindfleisch verdeutlichen die unmittelbaren Auswirkungen auf die Versorgung. Auch im automobilen Bereich deutet sich ein Stillstand an: Kfz-Ersatzteile könnten bald spürbar knapper werden.

Pharmazeutische Produkte unter Druck

Die Sorge erstreckt sich ebenso auf den Gesundheitssektor. Aktuell sind über 500 Arzneimittelarten nicht verfügbar, und die Lage könnte sich weiter zuspitzen. Verzögerungen in der Lieferkette könnten dazu führen, dass notwendige Medikamente nicht rechtzeitig in Apotheken und Krankenhäusern ankommen.

Ursachen und Konsequenzen

Wagner führt das bevorstehende Chaos auf eine Vielzahl von gleichzeitig auftretenden Baustellen zurück, die wichtige Verkehrswege behindern. Die mangelnde Koordination dieser Maßnahmen wird kritisiert. Sie wird als unzumutbare Belastung für die Branche angesehen.

Steigende Preise und Emissionen

Eine direkte Folge der Lieferengpässe wird in steigenden Preisen für Verbraucher und erhöhten Emissionen gesehen, da längere Transportwege in Kauf genommen werden müssen. Die Speditionsbranche sieht sich derzeit ohne Ausweg, insbesondere durch die zusätzlichen Herausforderungen wie den Ukraine-Krieg und die Angriffe im Roten Meer.

Fehlen von Koordination

Die Kritik richtet sich besonders gegen das Verkehrsministerium, welches nach Meinung der Spediteure die Koordination mit den Nachbarländern vernachlässigt hat. Das Ministerium hingegen betont, dass grenzüberschreitende Maßnahmen sehr wohl koordiniert würden, um den Transportfluss zu gewährleisten.

Als langfristige Lösung wird der Ausbau des Schienennetzes gesehen. Ein modernisiertes Bahnnetz könnte entscheidend zur Entspannung der aktuellen Situation beitragen. Derweil bleibt die Branche jedoch besorgt, insbesondere wegen fehlender Alternativen im Brenner-Korridor und der hohen Kosten für Mautgebühren.