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Viren: Das sind die größten Seuchen des 20. und 21. Jahrhunderts

HIV/AIDS

Mit dem HI-Virus infizierten sich weltweit ca. 75 Mio. Menschen, von denen 32 Mio. starben. Das Virus gibt es noch immer und in Afrika sind zwei Drittel der Bevölkerung infiziert. (FOTO: iStock)

Die nächste Pandemie, die die Menschheit befiel, begann bereits 1930 in Afrika. Fachleute nehmen an, dass das Virus von Affen auf den Menschen übergegangen ist. Es handelt sich um das HI-Virus (HIV), das erst in den 80-er Jahren Amerika erreichte und sich von dort über die ganze Welt verbreitete. Das HI-Virus infizierte ca. 75 Millionen Menschen weltweit und forderte ca. 32 Mio. Menschenleben. HIV gibt es noch immer und in Afrika sind heute zwei Drittel der Bevölkerung mit diesem verhängnisvollen Virus infiziert. Dank neuester Forschungen wurden Therapien entwickelt, die den Verlauf der Krankheit verzögern, aber bis heute wurde kein Medikament gefunden, dass dieses Virus ausrotten könnte.

SARS

SARS. Im 21. Jahrhundert wurde die Menschheit ein weiteres Mal auf die Probe gestellt. Neben der Angst vor einer Erkrankung und dem Tod hat SARS in einigen Teilen der Welt auch Xenophobie und sogenannte Sinophobie – die Angst vor Asiaten – ausgelöst. (FOTO: iStock)

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Weltbevölkerung in ihrem Kampf gegen Viren erneut vor eine Herausforderung gestellt. Die Pandemie SARS (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom) ist eine Erkrankung der Atemwege bei Menschen, die das SARS-Coronavirus (SARS-CoV) hervorruft. Das Virus wurde 2002 in Südchina entdeckt. Nur wenige Wochen später verbreitete es sich über alle Kontinente und wurde damit zur ersten Pandemie des neuen Jahrhunderts. Obwohl sich das Virus relativ schnell verbreitete, war die Tödlichkeit im Verhältnis zu anderen Viren relativ gering.

Die erste Pandemie des 21. Jahrhunderts: SARS (das Schwere Akute Respiratorische Syndrom) ist eine Erkrankung der Atemwege, die durch das SARS-Coronavirus (SARS-CoV) ausgelöst wird.

Diese Pandemie kostete weniger als 800 Menschen das Leben und war nur der Beginn der Pandemien, die folgen sollten. Zu Beginn glaubte man, dass Säugetiere wie Waschbären die Überträger von SARS waren, da das Fleisch dieser Tiere in China gegessen wird. Allerdings stellten Forscher 2017 fest, dass in Wirklichkeit eine Fledermauskolonie in der chinesischen Provinz Yunnan die Quelle des Virus war und dass die verdächtigten Säugetiere nur Vermittler zwischen ihnen und den Menschen waren, berichtete die amerikanische Zeitschrift Slate. Sie kam zu dem Schluss, dass die SARS-Debatte den Rahmen der Diskussionen im 21. Jahrhundert definierte, indem sie die Frage aufwarf, ob die Reaktion auf Pandemien eine Schließung der Grenzen oder eine Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit sein müsse, mit deren Hilfe man die Krankheit besser verfolgen und ihre Ausbreitung kontrollieren könne. In einzelnen Orten führte SARS zu einer Xenophobie und „Sinophobie“ bzw. zu einem Misstrauen gegenüber China. Die Tatsache, dass die Regierung in Peking Informationen über das Virus zunächst zurückhielt, verstärkte diese Atmosphäre zusätzlich.

Die Vogelgrippe

Das Virus der „Vogelgrippe“ H5N1 wurde erstmals 1996 in der chinesischen Provinz Guangdong registriert. Im folgenden Jahr wurde es im Körper eines Patienten in Hongkong nachgewiesen. (FOTO: iStock)

Das Virus der Vogelgrippe H5N1 wurde erstmals 1996 in der chinesischen Provinz Guangdong registriert und sein Vorkommen im menschlichen Körper im folgenden Jahr bei einem Patienten in Hongkong. Ab 2003 traten auch in Südkorea, China, Thailand und Vietnam zunächst bei Tieren und später auch Menschen neue Fälle des ansteckenden H5N1 auf. Ca. 120 Millionen Vögel starben an der Grippe oder wurden zur Verhinderung ihrer weiteren Ausbreitung getötet.
Dieses Virus wurde auch von Mensch zu Mensch weitergegeben. Dies geschah zwar weitaus seltener, dann jedoch mit einer sehr hohen Sterberate von 6 bis 10 Prozent. An der Vogelgrippe starben ca. 300 Menschen. Gegen die Vogelgrippe wurde das Medikament Tamiflu erfolgreich eingesetzt. Daher forderte der amerikanische Präsident George Bush Junior 2005 vom Kongress eine Milliarde Dollar zur Beschaffung eines hinreichenden Vorrats an diesem Arzneimittel.

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