Das ehrgeizige Projekt des Lamarr Kaufhauses auf der Mariahilfer Straße ist gescheitert. Die KPÖ schlägt alternative Nutzungsmöglichkeiten vor. Wie leistbaren Wohnraum oder öffentlich zugängliche Kulturräume, um dem Bedarf der Gemeinschaft gerecht zu werden.
Das einst ambitionierte Vorhaben, das Lamarr Kaufhaus auf der Mariahilfer Straße in Wien (früher Leiner Filiale auf der Mahü) ist gescheitert. Mit 260 Millionen Euro Schulden und offenen Rechnungen von 16,5 Millionen Euro steht das Bauprojekt vor dem Ende. Ursprünglich geplant war die Eröffnung im Frühjahr 2025, doch die Realität sieht düster aus. Die Baustelle ist nur zu 30 bis 40 Prozent abgeschlossen, und die finanziellen Probleme von Signa Prime haben jegliche Hoffnung auf eine Fertigstellung zerschlagen. Die Frage bleibt, was nun mit der Bauruine passiert?
Steuervermeidungsstrategien?
René Benko, der Tiroler Investor hinter dem gescheiterten Projekt, steht ebenfalls im Rampenlicht. Sein Umzug der Firmenzentrale von Wien nach Innsbruck wirft Fragen auf, insbesondere in Bezug auf mögliche Steuervermeidungsstrategien. Die Finanzverwaltung hat ein besonderes Interesse an Benkos Luxusvilla in Innsbruck, die wegen hoher Steuerforderungen gepfändet wurde. Die NEOS fordern eine Untersuchung und fürchten eine Sonderbehandlung durch das Finanzamt.
Wohnungen statt Kaufhaus?
Potenziellen Alternativen für das gescheiterte Bauprojekt auf der Mariahilfer Straße liefert beispielsweise die KPÖ (Kommunistische Partei Österreichs). Die KPÖ schlägt vor, das Grundstück für leistbaren Wohnraum oder einen öffentlich zugänglichen Kunst- und Kulturraum zu nutzen. Diese Idee spiegelt den wachsenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in der Innenstadt wider. Nebenher wird die Stadt Wien aufgefordert, aktiv zu handeln, um das Gelände zu sichern und sozialverträgliche Lösungen zu unterstützen.
Die Links-Bezirksrätin Anna Fox bezeichnet das Projekt des Luxuskaufhauses als „Schnapsidee“ und betont die Notwendigkeit eines Gemeindebaus mit einem Gemeinschaftsgarten, um den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu decken. Mariahilfs Bezirksvorsteher Markus Rumelhart betont ebenfalls die Bedeutung von leistbarem Wohnraum in hochpreisigen innerstädtischen Gebieten und hofft auf eine zügige Klärung der Eigentumsverhältnisse des Kaufhauses.
Die Grünen setzen sich ebenfalls für alternative Nutzungsmöglichkeiten des Grundstücks ein und weisen darauf hin, dass ein vom Bezirk initiierten öffentlicher Dachpark ein wesentlicher Bestandteil des Bauprojekts war. Sie betonen die Notwendigkeit, dass alle Rechte und Pflichten im Falle einer Übernahme des Projekts durch neue Eigentümer gewahrt bleiben müssen.
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