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Wegen „Vikings“: Stipe wird zum ersten Wikinger Bosniens und tauft sich Ragnar (FOTO & VIDEO)

(FOTO: Facebook-Screenshot, zVg.)

Ein dicker grauer Bart, geflochtene Haare und ein Arsenal an mittelalterlichen Waffen. Bosniens erster Wikinger macht in der ganzen Welt Schlagzeilen.

Stipe Pleić aus Tomislavgrad (Bosnien-Herzegowina) ist ein richtiger Hardcore-Fan der Netflix-Serie „Vikings“ und nennt sich heute Ragnar Kavurson. Seine Verwandlung zum Wikinger begann, als er nach einigen Jahren als Gastarbeiter in Deutschland in seine Heimatstadt zurückkehrte.

Was als Serienmarathon begann, endete in einer wahrhaft fanatischen Liebe für die Serie „Vikings“. Besonders angetan hat es ihm Protagonist Ragnar Lothbrok, sowie das Leben der nordischen Krieger, die zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert durch große Teile Europas zogen.

Äxte, Schwerte und mehr
„Ich hatte viel Freizeit, weil ich alleine hier lebe. Und dann, als ich die Serie geschaut habe, habe ich Ragnars Axt gesehen, das hat mir gefallen und ich wollte das auch machen“, sagt der 57-Jährige. Er tat es seinem Idol Lothbrok gleich und begann mit dem Schmieden von Waffen und schmückte sein Haus mit Schwertern und Schildern. Selbstverständlich darf bei all dem auch die typische Bekleidung – eine Tunika – nicht fehlen.

Die Netflix-Serie ist ein internationaler Erfolg. Kein Wunder also, dass Pleić und sein neuer Lebensstil große Aufmerksamkeit nationaler und internationaler Medien genießt. Seine Werkstatt gleicht einer Filmkulisse, komplett mit einem axtbesetzten Thron und Armlehnen aus Fuchspelz.

Blutrote Schilder gepaart mit schwedischen und norwegischen Flaggen hängen neben massiven Postern der Serienstars Travis Fimmel und Katheryn Winnick. Und in seinem Garten hat er eine Nachbildung eines Drakkar – eines Vikingerboots – gebaut.

Axtwerfen zur Entspannung
„Mein Leben hat sich um 180 Grad gedreht. Meine Ziele sind andere“, so Pleić der sich jetzt Ragnar Kavurson nennt. Die meisten seiner handgefertigten Äxte wurden Freunden angeboten oder verkauft, einige Stücke erzielten bis zu 300 Euro.

„Ich stecke in jede Handarbeit ein bisschen von mir selbst“, erklärt der bosnische Vikinger und fügt hinzu, dass er auch jeden Tag das Werfen von Äxten übt, allein oder mit Freunden. „Es ist auch eine Disziplin, die von Psychiatern empfohlen wird. Es ist sehr entspannend“, sagt er.

In Zukunft möchte er seine Wikinger-Liebe mit Gleichgesinnten teilen und sogar den ersten Wettkampf im Axtwerfen des Landes organisieren. Auch ein ganzen Wikinger-Dorf als Touristenattraktion schwebt ihm vor.