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PROGNOSE

Wirtschaftsausblick 2025: Schwache Erholung und steigende Neuverschuldung

FOTO: iStock/Spitzt-Foto
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Mit dem bevorstehenden Jahreswechsel zeigt der Wirtschaftsausblick für Österreich ein düsteres Bild. Laut aktuellen Prognosen der Österreichischen Nationalbank (OeNB) sieht die finanzielle Lage des Landes schlecht aus.

Erhöhte Neuverschuldung

Die OeNB prognostiziert für das laufende Jahr eine Neuverschuldung von 3,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Für das Jahr 2025 wird sogar ein Anstieg auf 4,1 Prozent erwartet. Diese Zahlen liegen über den vorherigen Schätzungen der Wirtschaftsforschungsinstitute WIFO und IHS. Auch für die Jahre 2026 und 2027 wird jeweils eine Neuverschuldung von 3,6 Prozent erwartet, deutlich über der Maastricht-Grenze von 3,0 Prozent. Die OeNB führt diese Entwicklung auf die verzögerte Anpassung von Pensionen und öffentlichen Gehältern an die Inflation sowie auf ein schwaches makroökonomisches Umfeld zurück. Zudem könnte eine Verminderung des Defizits erhebliche Risiken für die heimische Wirtschaft mit sich bringen.

Keine baldige Konjunkturerholung

Die OeNB erwartet für das aktuelle Jahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,9 Prozent, der zweite Rückgang in Folge. Für 2025 wird nur ein geringes Wachstum von 0,8 Prozent prognostiziert, was eine Verschlechterung von 0,2 Prozentpunkten gegenüber den Vorhersagen im Juni darstellt. Diese Zahlen sind spürbar schlechter im Vergleich zu den vorherigen Prognosen. Zudem wird ein Anstieg der Arbeitslosenquote auf 7,0 Prozent in diesem Jahr und 7,4 Prozent im Jahr 2025 erwartet. Das angestrebte Inflationsziel von zwei Prozent sieht die Nationalbank erst bis 2027 als erreichbar an.

Laut OeNB gibt es derzeit keine Hinweise auf eine baldige wirtschaftliche Erholung. Der Strukturwandel in der europäischen Automobilindustrie sowie hohe Energie- und Lohnkosten belasten die österreichische Industrie erheblich. Bereits 2024 haben diese Faktoren zu einem Rückgang der Exporte geführt. Auch der private Konsum bleibt schwach. Erst 2026 wird mit einem deutlicheren Wachstum von 1,6 Prozent gerechnet, das jedoch 2027 auf 1,3 Prozent zurückgehen könnte.