Kroatien erfreut sich als Tourismusziel zunehmender Beliebtheit, doch der Klimawandel stellt das Land vor erhebliche Herausforderungen. Eine neu veröffentlichte Studie offenbart einen alarmierenden Trend bei der Wassertemperatur des Flusses Sava in Zagreb, der bedeutende ökologische und städtische Konsequenzen nach sich ziehen könnte.
Wassertemperaturanstiege seit 1948
Seit dem Jahr 1948 ist die Wassertemperatur der Sava laut dem Forschungsteam, das die Studie im renommierten Wissenschaftsjournal „Water“ publizierte, erheblich angestiegen. Besonders drängend wird die Situation in den letzten 25 Jahren eingeschätzt. Die minimalen Wassertemperaturen stiegen von 2,29°C im Jahr 1948 auf 3,18°C im Jahr 2020, während die durchschnittlichen Werte von 11,26°C auf 13,63°C kletterten. Alarmierend ist zudem der Anstieg der maximalen Temperaturen von 22,9°C auf 26,7°C.
Dramatischer Zuwachs heißer Tage
Den Forschern zufolge ist „besonders besorgniserregend“, dass die Anzahl der Tage im Jahr, an denen die mittlere Wassertemperatur 20°C überschreitet, signifikant zugenommen hat. Vor 1989 wurden etwa 25 solcher Tage pro Jahr verzeichnet. Zwischen 2004 und 2020 stieg diese Anzahl auf beunruhigende 80 Tage jährlich. Wobei in den Jahren 2007, 2011 und 2017 sogar über 100 heiße Tage registriert wurden.
Konsequenzen
Die ökologischen Auswirkungen dieser Temperaturanstiege sind vielfältig. Höhere Temperaturen gefährden das Leben von Fischen und anderen Wasserorganismen. Ein aktuelles massives Fischsterben in der Sava wird von index.hr möglicherweise auf die gesteigerte Wassertemperatur zurückgeführt. Auch an den kroatischen Küsten wird zunehmend Algenblüte beobachtet, die ebenfalls auf gestiegene Wassertemperaturen im Meer zurückzuführen ist.
Ebenso bedenklich sind die städtischen Folgen für Zagreb. Die Sava dient als wichtige Wasserquelle für die Stadt. Steigende Temperaturen und sinkende Wasserstände könnten die Wasserversorgung beeinträchtigen und die natürliche Kühlfunktion des Flusses für die städtische Umwelt verringern, wie die Forscher betonen.
Forderungen nach Schutzmaßnahmen
Angesichts dieser Entwicklungen rufen die Autoren der Studie zu weiteren umfangreichen Untersuchungen auf. Diese sollen die langfristigen Auswirkungen der steigenden Wassertemperaturen beleuchten und geeignete Schutzmaßnahmen für den Fluss entwickeln. „Die Sava ist eine Schlüsselressource für Zagreb, wird jedoch noch nicht ausreichend anerkannt und behandelt“, warnen die Forscher eindringlich.
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