Das Wiener Schulsystem steht vor einer enormen Belastungsprobe: Seit dem Jahr 2023 strömen aufgrund von Familienzusammenführungen vermehrt syrische Kinder in die österreichischen Klassenzimmer. Monatlich kommen etwa 300 bis 350 Kinder allein in Wien hinzu. Heuer gab es sogar eine Rekordzahl an Schuleinschreibungen, KOSMO berichtete.
Hoher Druck und kurzfristige Lösungen
Viele Schulen kämpfen mit einem massiven Mangel an Platz und Lehrpersonal, sodass an mehreren Standorten bereits sogenannte „Containerschulen“ eingerichtet wurden, um den Andrang zu bewältigen. Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) steht vor der Herausforderung, kurzfristige Lösungen zu finden, um den Druck auf die Bildungseinrichtungen zu verringern. Bereits jetzt mussten viele Lehrer auf unkonventionelle Methoden zurückgreifen, und es kommen vermehrt Quereinsteiger und Studierende zum Einsatz, um den Unterricht aufrechtzuerhalten. Zusätzlich erschwert die Sprachbarriere den regulären Unterrichtsablauf, weshalb sogenannte Orientierungsklassen eingerichtet wurden, in denen die neu zugewanderten Kinder zunächst Deutschkenntnisse erwerben sollen, bevor sie in den Regelunterricht integriert werden.
Wiederkehr betonte, dass Wien allein nicht in der Lage sei, die Probleme zu lösen, die durch den monatlichen Zuzug von rund 300 syrischen Schulkindern entstehen. Er fordert dringend gesetzliche Änderungen auf Bundesebene, um die Kinder besser auf die Schule vorzubereiten, bevor sie in den Regelunterricht integriert werden. Er schlägt zudem vor, eine Wohnsitzauflage einzuführen, die es verpflichtend macht, dass Asylberechtigte für drei Jahre in dem Bundesland bleiben, in dem sie ihren Asylantrag gestellt haben. Wiederkehr kritisierte, dass Wien sich in dieser Krise oft „alleine gelassen“ fühle.
„Eine Krise epischen Ausmaßes“
„Der Lehrermangel an Wiens Pflichtschulen ist längst nicht mehr nur ein Engpass, sondern eine Krise epischen Ausmaßes, die Stadtrat Wiederkehr verzweifelt schönzureden versucht. Nach wie vor gibt es weit zu wenig Planstellen, keine Kunst nun so zu tun, als wäre die Besetzung ein Erfolg“, erklärte FPÖ-Wien Bildungssprecher und Klubobmann Maximilian Krauss.
So forderte FPÖ-Bildungssprecher Krauss forderte eine Aufstockung des Lehrpersonals und eine strengere Kontrolle der Zuwanderung. Diese „Behelfsmaßnahmen“ (Schulcontainer), so Krauss, seien nicht nachhaltig und würden die Bildungssituation weiter verschlechtern.
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