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Mordversuch

„505“-Kugelhagel im Park: Schütze zielte auf Syrer – zwei Verletzte

FOTO: iStock/Chalabala
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Schüsse fallen, Kugeln prallen ab – zwei Verletzte. Vor Gericht stehen nun zwei Männer, die auf fünf Syrer gefeuert haben sollen. Die Verteidigung bestreitet den Tötungsvorsatz.

Ein 31-Jähriger muss sich wegen versuchter Tötung verantworten, nachdem er mit einer Pistole mehrfach auf fünf syrische Staatsbürger gefeuert haben soll. Der Vorfall ereignete sich am 5. Juli 2024 im Anton-Kummerer-Park. Die Schüsse verfehlten die Zielpersonen nur knapp, jedoch wurden zwei Opfer durch abprallende Geschosse verletzt. Eines davon erlitt eine vier Zentimeter große Splitterverletzung an der Brustbeinspitze, das andere trug eine oberflächliche Rissquetschwunde am rechten Oberschenkel davon.

Komplize angeklagt

Neben dem Haupttäter steht auch ein 29-jähriger Komplize vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, den Schützen in Kenntnis des Tatplans begleitet zu haben. Laut Anklageschrift hielt er sich ebenfalls bewaffnet am Tatort auf und soll den Hauptangeklagten bei den Schussabgaben zumindest psychisch unterstützt haben.

Die Verteidiger der beiden Männer, Florian Kreiner und Alexander Philipp, weisen die Anschuldigung eines Tötungsvorsatzes entschieden zurück.

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Teil größerer Konflikte zwischen Gruppen

Der Fall reiht sich in eine Serie von gewalttätigen Auseinandersetzungen ein, die im Sommer 2024 zwischen tschetschenischen und syrischen Gruppen in Wien stattfanden. In mehreren Wiener Bezirken, darunter Brigittenau, Meidling und Favoriten, kam es zu teils schweren Konfrontationen, bei denen neben Fäusten auch Messer, Holzlatten und Schusswaffen zum Einsatz kamen.

Laut Ermittlungen waren die syrischen Opfer Teil einer Gruppierung namens „505“, die über Chatgruppen Mitglieder mobilisierte. Die Polizei sieht den Vorfall im Anton-Kummerer-Park im direkten Zusammenhang mit diesen bandenkriegähnlichen Konflikten, die durch unterschiedliche Motive, darunter auch fremdenfeindliche Tendenzen in bestimmten Milieus, angetrieben werden.

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