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KAMPF GEGEN COVID-19

Wien als Corona-Sorgenkind? Ludwig reagiert mit Sofortmaßnahmen

(FOTO: C.Jobst/PID)

Bereits seit einiger Zeit bereitet das Infektionsgeschehen in der Bundeshauptstadt Sorgen und vermeintliche Mängel im Corona-Management bieten Munition für einen hitzigen Wahlkampf. Nun greift Bürgermeister Ludwig durch.

Immer wieder werden Fälle bekannt, die davon berichten, dass man mehrere Stunden in der Warteschleife von 1450 festsitzt, ehe man durchkommt. Bis man dann einen Test bekommt, vergehen in einigen Fällen wiederum wichtige Stunden oder gar Tage. Gleiches gilt für Ergebnisse und das sogenannte Contact-Tracing. In den vergangenen Tagen wurde die Kritik an den Gesundheitsbehörden in Wien immer lauter.

Hacker will nicht „schönreden“
Aufgrund der angesprochenen Probleme hagelt es mitunter heftige Kritik vonseiten der Opposition in Wien. NEOS-Spitzenkandidat Christoph Wiederkehr sprach von „verpennten Engpässen“ und kündigte an, aufgrund der „Untätigkeit von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) den Stadtrechnungshof einzuschalten“. Massive Personalengpässe würden viel zu spät angegangen, betont Wiederkehr.

Die ÖVP ortet die Anmeldung für Grippeimpfungen als Grund für die „zusammengebrochene Gesundheitshotline“. Dies dementierte Gesundheitsstadtrat Hacker.

In diversen Interviews gab der zuständige Gesundheitsstadtrat der Stadt Wien zu, dass es mitunter zu langen Wartezeiten kommt. Peter Hacker (SPÖ) gab in mehreren Interviews zu, dass es mitunter zu langen Wartezeiten kommt. „Ich möchte es nicht schönreden. Wir fahren das System am Limit und manchmal darüber hinaus“, sagt er zum KURIER. Während im August noch durchschnittlich 1.200 Personen die Gesundheitshotline anriefen, so seien es derzeit 18.000 Anrufe täglich

Massive Personalaufstockung
Der Wiener Bürgermeister reagierte auf die Kritik und kündigte an, 1.000 Personen neu anzustellen bzw. deren Dienstverhältnis zu verlängern. Im Detail bedeutet das, dass es im Contact-Tracing 500 neue Mitarbeiter geben wird. Bis dato arbeiteten 100 Personen in diesem Bereich. Vor allem die Gesundheitshotline soll so entlastet werden, da dort täglich bis zu 18.000 Anrufe eingehen. Im August waren es noch rund 1.300 pro Tag.

Ferner werden 150 zusätzliche Mitarbeiter bei der Gesundheitsbehörde aufgenommen, deren Fokus auf der Erstellung von Bescheiden, sowie das Beantworten von Anfragen von Einrichtungen, Organisationen oder Vereinen sein wird. Die Wiener Rettung bekommt 75 weitere Arbeitskräfte und die bis Jahresende befristeten Verträge von 380 Mitarbeitern, die vor allem in der Pflege und anderen medizinischen Bereichen tätig sind, werden bis ins nächste Jahr hinein verlängert.