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KROATIEN

Spitalsdirektorin gesteht Impfvordrängeln: „Ich habe meine Mutter vorgezogen“

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Alemka Markotić, die Direktorin der Zagreber Klinik für Infektionskrankheiten gab zu, ihre 85-jährige Mutter beim Impfen vorgereiht zu haben.

Im Rahmen einer Pressekonferenz des kroatischen Corona-Krisenstabs wurde heftig über Personen diskutiert, die den Impfplan umgehen, indem sie ihre Machtpositionen ausnützen. Markotić zählt zu den größten Corona-Experten im Land und machte keinen Hehl darauf, ihre Mutter impfen lassen zu haben, obwohl dies der staatliche Plan noch nicht vorsah.

„Sie hat mehrere chronische Krankheiten, wovon mindestens zwei einen COVID-19-Verlauf stark negativ beeinflussen könnten. Außerdem hat sie vor kurzem eine schwere Operation hinter sich. Ich sehe also keinen Grund dafür, warum sie nicht schnellstmöglich geimpft werden sollte – ungeachtet der Tatsache, dass sie meine Mutter ist“, betonte die Direktorin der Zagreber Klinik für Infektionskrankheiten.

Sie betonte weiter, dass in ihrer Klinik niemand geimpft wurde, der nicht zur Risikogruppe zählt. Allerdings hätten sich einige Personen vorgedrängelt bzw. ihren Einfluss spielen lassen, sodass sie schneller einen Impftermin bekommen.

Kritiker forderten Rücktritt
Die anwesenden Journalisten fragten direkt nach, ob Markotić nach ihrem Geständnis nur ihre Funktion als Direktorin zurücklegen werde. Dies lehnte die Ärztin vehement ab.

„Mindestens einer von euch, die ihr ihr sitzt, hat sich beim Impfen vorgedrängelt. Und abgesehen davon: wie oft habt ihr oder eure Redaktionen meine Kollegen und mich kontaktiert, um schneller Hilfeleistungen für die Eltern oder Liebsten zu bekommen? Glücklicherweise konnten sowohl Ihre Eltern, meine Mutter als auch alle anderen Kranken in die Klinik kommen und sich behandeln lassen“, wies sie die Kritiken zurück.