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WIR SIND STOLZ AUF

Wir sind stolz auf: Ivan Vučetić, den Vater der Fingerabdruck-Methode

(FOTO: Police Museum)

Ivan Vučetić war ein Kriminalist mit kroatischer Abstammung, der 1884 nach Argentinien auswanderte. Mit der Erfindung des Fingerabdruck-Verfahrens lieferte er einen unheimlich wertvollen Beitrag zur Wissenschaft und Kriminalistik. Seine Methode wird heute weltweit verwendet.

CSI, Tatort, Criminal Intent, Sherlock Holmes, Law & Order: Krimi-Serien gibt es wie Sand am Meer. Menschen konsumieren sie massenhaft, das Bedürfnis nach brutalen Kriminalfällen, die am Ende des Tages gelöst werden, scheint unersättlich. Bei den Ermittlungsverfahren bedienen sich die Detektive unterschiedlichster Methoden: DNA-Analyse, Zeugenbefragung, Polizeifotografie und wer kennt es nicht, das Fingerabdruckverfahren. Damit können Personen identifiziert werden, denn jeder einzige Fingerabdruck ist einzigartig, bleibt ein Leben lang unverändert und ist damit fälschungssicher. Genau dieses revolutionäre Verfahren, auch daktyloskopischer Identitätsnachweises genannt, wurde im 19. Jahrhundert von Ivan Vučetić erfunden.

Wer war nun dieser Mann, der die Kriminalistikgeschichte so stark geprägt hat? Ivan wurde am 20. Juli 1858 auf der Insel Hvar, vor der Küste Dalmatiens geboren. Er war der älteste von fünf Kindern der Familie Vučetić, sechs weitere Geschwister waren davor verstorben. In einer öffentlichen Schule war er wohl nicht, sondern wurde von einem Franziskanermönch unterrichtet und alphabetisiert. Seinen Militärdienst absolvierte er bei der kaiserlichen Marine in Triest. Nach dem Abschluss seiner Lehre als Fassbinder, verließ Vučetić aus vermutlich wirtschaftlichen Gründen seine Heimat und wanderte nach Argentinien aus. Dort legte er eine steile Karriere hin. 1888 wurde der sich ab da Juan Vuchetich nennende Kroate, Angestellter der Landespolizei in der Stadt La Plata.

Anleitung zum Nehmen von Fingerabdrücken, ca. 1900.(Foto: Museo Policial “Inspector Mayor Dr. Constantino Vesiroglos”)

Bald darauf wurde Vučetić Leiter der Statistikabteilung, gründete eine Zeitschrift und befasste sich mit anthropometrischen Studien zur Täteridentifikation. Zunächst verwendete er das Bertillon-Verfahren, bei welchem Straftäter nach ihren körperlichen Maßen identifiziert wurden. Vučetić erkannte aber, dass diese Methode mangelhaft ist und realisierte mithilfe der Untersuchungen von Sir Francis Galton, dass kein Fingerabdruck dem anderen gleicht. 1891 entwickelte er schließlich das erste Fingerabdrucksystem, das 101 Typen unterschied. Im Unterschied zu den wissenschaftlichen Vorläufern kreierte er auch ein Gerät zum Abnehmen und Archivieren von Fingerabdrücken, sowie das Daktylon, ein Holzgerät mit zehn Öffnungen für die Finger. Die Abdrücke kamen schließlich in eine Fingerabdruckskartei. Diese Kartei war die entscheidende Innovation, denn jetzt konnten die abgenommenen Abdrücke systematisiert und zugänglich gemacht werden. Damit war die erste praktische Umsetzung des Identifikationsverfahrens durch Fingerabdrücke gelungen. Vučetić war somit auch der Erste, der den Wert der Daktyloskopie für die polizeiliche Aufklärungsarbeit erkannt hatte.

Weiter geht die Geschichte des Sherlock Holmes aus Hvar auf der nächsten Seite!