Start Wien
Umgestaltung

Äußere Mariahilferstraße wird zur Einbahnstraße mit Radspur im Fokus

(FOTO: Stadt Wien, Illustration: Dialog Plus, Claudia Marschall, Foto: Mobilitätsagentur, Christian Fürthner/ÖBB Scheiblecker)
(FOTO: Stadt Wien, Illustration: Dialog Plus, Claudia Marschall, Foto: Mobilitätsagentur, Christian Fürthner/ÖBB Scheiblecker)

Die Äußere Mariahilferstraße in Wien, bekannt für ihre schmalen Gehsteige und die chaotische Mischung aus Rad-, Straßenbahn- und Autoverkehr, steht vor einer grundlegenden Umgestaltung. Die Pläne sehen eine Einbahnregelung für Autos, eine eigene Spur für Radfahrer und breitere Gehsteige vor. Bis zum Frühjahr soll die Detailplanung abgeschlossen sein, der Umbau startet im Sommer.

Die Äußere Mariahilferstraße wird zur Einbahnstraße. Autos dürfen künftig nur noch stadtauswärts fahren, wie Verkehrsstadträtin Ulrike Sima (SPÖ) und Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht (SPÖ) mitteilten. Zudem wird ein 3,5 Meter breiter Radweg in beide Richtungen errichtet. „Derzeit lädt die Straße weder zum Radfahren noch zum Flanieren ein“, sagte Sima. „Wir wollen sie aus dem Dornröschenschlaf erwecken.“

Fußgängerfreundliche Umgestaltung

Neben der neuen Verkehrsregelung sollen die Gehsteige auf der Südseite der Straße verbreitert werden, um den Fußgängern mehr Platz zu bieten. Auch die Straßenbahnlinien 52 und 60 erhalten einen eigenen Gleiskörper. Der Autobus 12 A bekommt für die kurze Strecke zwischen Grenzgasse und Geibelgasse eine eigene Spur.

Verkehrszahlen und Prognosen

Etwa 20.000 bis 22.000 Öffi-Fahrgäste, 11.000 Autos und 1.500 Radfahrer sind täglich auf der Äußeren Mariahilferstraße unterwegs, dazu kommen zahlreiche Fußgänger. Die Planungen sehen vor, dass sich der stadteinwärts fahrende Autoverkehr auf die Wienzeile und die Felberstraße verlagert. „Ich bin sehr optimistisch, dass das eine gute Akzeptanz findet“, sagte Sima. „Es ist eine Verteilungsfrage und wir haben bei dem Projekt gesehen, wenn wir Platz machen wollen für andere Dinge, dann werden wir woanders Platz wegnehmen müssen.“

Reaktionen und Meinungen

Die Umgestaltung der Äußeren Mariahilferstraße stößt auf unterschiedliche Reaktionen. Während die Grünen die Pläne grundsätzlich begrüßen, warnen sie vor den Auswirkungen des verbleibenden Durchzugsverkehrs: „Es besteht jedoch die Gefahr, dass eine große Chance verpasst und der Verkehr durch den 15. Bezirk über viele Jahre zementiert wird.“ Der VCÖ hingegen begrüßt die Umgestaltung.

Parkplätze und Bewohnerbefragung

Die Umgestaltung wird auch Auswirkungen auf die Parkplätze haben. Wie viele genau wegfallen werden, ist noch unklar, dass es weniger werden, steht aber fest. Eine Befragung der Bewohner zeigte, dass Parkplätze nicht das Hauptanliegen sind. Vielmehr wünschen sich 90 Prozent mehr Grün, mehr Schatten, sichereres Radfahren, bessere Luft und insgesamt weniger Autoverkehr.

Für wen GIS-Gebühr jetzt teurer wird – und für wen günstiger

Die Neugestaltung der Äußeren Mariahilferstraße wird mit der notwendigen Erneuerung der Wasserrohre verknüpft. Somit wird die Baustelle in doppelter Hinsicht zur Verbesserung der Lebensqualität in Wien beitragen.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.