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AMS-Chef fordert 100 Millionen für Integration von Flüchtlingen

(FOTO: wikimedia/BMF/Dunker)
(FOTO: wikimedia/BMF/Dunker)

AMS-Chef Johannes Kopf möchte zusätzliche Mittel für 2024, um die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt zu verbessern. Ein Großteil der Gelder soll nach Wien fließen, wo 20 Prozent der Jobsuchenden Geflüchtete sind.

Laut einem langfristigen Budgetpfad soll das AMS im kommenden Jahr etwa 1,1 Milliarden Euro für aktive Arbeitsmarktpolitik erhalten. Doch für effektive Integrationsarbeit fehlt laut Kopf das nötige Budget, wie er in einem Interview mit der Tageszeitung „Der Standard“ verrät.

Sonderbudget

Im Interview betont Kopf, dass das AMS bereits Maßnahmen zur Integration von Flüchtlingen durchführt. Aktuell sind etwa 37.000 Konventionsflüchtlinge oder subsidiär Schutzberechtigte beim AMS gemeldet. Wobei 14.000 von ihnen in Schulungen – hauptsächlich in Deutschkursen – sind.

Dennoch sei der Bedarf gestiegen, und Kopf plädiert für ein Sonderbudget in Höhe von 50 bis 100 Millionen Euro für die Integration der Geflüchteten. Dies sei eine gesamtstaatliche Aufgabe und nicht allein die Verantwortung der Arbeitslosenversicherung. Die Integration sei sozialpolitisch wichtig und ökonomisch sinnvoll.

Drei Viertel in Wien

Der Großteil des Sonderbudgets würde nach Wien fließen, da dort drei Viertel der registrierten Geflüchteten leben. „In Wien ist mittlerweile jeder fünfte Arbeitslose eine geflüchtete Person. Darunter sind ganz viele Jugendliche. Sie sollten nicht nur von einem Deutschkurs in den nächsten geschickt werden. Sie gehören den ganzen Tag produktiv beschäftigt.“, so Kopf. Daher hat man in Wien das Jugendcollege eingerichtet, wo Jugendliche 30 Stunden pro Woche betreut werden.

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Außerdem bietet es eine Kombination aus Deutschkursen, fachlicher Orientierung und Lernen an, um Jugendlichen eine produktive Beschäftigung zu ermöglichen. Kopf sieht Erfolg in der Integration der Geflüchteten und verweist auf steigende Beschäftigungsquoten in den letzten Jahren. Integration sei eine Herkulesaufgabe, aber die Fortschritte seien spürbar, ist sich Kopf sicher.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.