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SERBIEN

Balkanroute: Kaum noch Migranten an den Grenzen, Soldaten ziehen ab

Die Zahl der Migranten in Serbien geht weiter zurück. (Foto: zVg.)

Die Zahl der Migranten in Serbien ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück gegangen, weshalb sich das serbische Militär von den Grenzen zu Bulgarien und Mazedonien zurückgezogen hat.

Seit August 2017 ist die Zahl der Migranten in Serbien stetig zurückgegangen, bestätigt Flüchtlingskommissar, Vladimir Čučić, gegenüber der Belgrader Tageszeitung „Vecernji List“. Weil kaum noch Flüchtlinge über die geschlossene Balkanroute nach Europa kommen, habe sich das serbische Militär von den Grenzen zu Bulgarien und Mazedonien zurückgezogen. Derzeit sei die Polizei für die Grenzsicherung zuständig.

Auch in den Nachbarländern haben Soldaten die Polizei an den Grenzen unterstützt. 2015 und 2016 sind rund eine Million Flüchtlinge über den Transitweg nach Österreich und Deutschland gelangt. In den serbischen Flüchtlingszentren befinden sich rund 4.200 Flüchtlinge. Anfang 2017 lag die Zahl bei etwa 7.000 Menschen. Laut Čučić kommen täglich 10 bis 15 Menschen nach Serbien.

„Die Anzahl der Menschen, die nach Serbien kommen, hat sich stabilisiert und die Route nähert sich langsam ihrem Ende. Wir erwarten, dass die Zahlen in zwei Jahren gänzlich minimiert werden. Die Balkanroute wird niemals vollständig geschlossen sein, aber die Zahl sollte 1000 Migranten nicht überschreiten „, sagte Čučić. Flüchtlinge würden Serbien nur als Zwischenstopp nutzen, um ihren Weg in die westlichen Länder fortzusetzen. Laut Vladimir Čučić erhalten Migranten in Serbien eine Unterkunft, Essen, Schuhe, Kleidung, sowie soziale und medizinische Versorgung. Die Möglichkeit der Weiterbildung und Umschulung ist ebenfalls gewährleistet, das Interesse sei jedoch gering.

Aufgrund der Schließung der Balkanroute und dem EU-Türkeipakt wurde die Flüchtlingsroute aufgehalten. Migranten würden nun auf der gefährlicheren Route über das Mittelmeer Europa zu erreichen.