
Wir alle sind heute Zeugen der massenhaften Folgen menschlicher Eingriffe auf diesem Planeten, die das gesamte Ökosystem in höchstem Maße treffen, zu katastrophalen Klimaveränderungen und zur Ausrottung von Arten führen. KOSMO stellt Ihnen echte Perlen des Balkan vor, die kurz vor der Auslöschung stehen.
Bosnien-Herzegowina
Nach dem Krieg in B-H von 1992 bis 1995 endete die Erforschung der Tierwelt fast vollständig, aber sporadisch erscheinen doch Veröffentlichungen wie zum Beispiel eine Darstellung der Fliegenpopulation von Bosnien-Herzegowina, wie in dem Buch Rote Liste der Fauna von B-H dargestellt. Bis Ende des 20. Jahrhunderts wurden nur wenige Daten über die Fauna Bosniens und Herzegowinas veröffentlicht. Wie Professor Muhamed Omerović von der Vereinigung Eko Zeleni im „Dnevni Avaz“ erklärte, hat der Mensch die Lebensräume zahlreicher Tierarten vernichtet. Da immer mehr Wald verschwindet, werden auch die Habitate zahlreicher Tier- und Pflanzenarten dezimiert. Wir präsentieren Ihnen einige der bedrohten Tierarten Bosniens und der Herzegowina:
Der Luchs
Der Luchs war im Gebiet des Balkans bereits einmal ausgerottet. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts verschwand der Luchs infolge allzu starker Bejagung und des Verlusts an Lebensraum aus ganz West- und Mitteleuropa, lediglich in gebirgigen und dünn besiedelten Regionen blieb er erhalten. Nach den Jagdgesetzen der Entitäten ist der Luchs in B-H eine dauerhaft geschützte Art, und B-H ist Unterzeichner aller relevanten internationalen Konventionen und erfüllt damit alle formalen Voraussetzungen für den Schutz des Luchses. Die heutige Luchspopulation in B-H ist stabil, aber in den vergangenen 20 Jahren wurde auch keine erhebliche Expansion ihres Lebensraums beobachtet. Die Gesamtgröße der derzeitigen Habitate beträgt ca. 350.000 Hektar und die Stärke der Population nimmt zu. Schätzungen zufolge leben in B-H ca. 60 Luchse.
Das Auerhuhn
Das Auerhuhn steht ebenfalls in vielen Ländern auf den Listen der bedrohten Tierarten. In der Studie „Bedrohte Wildarten in B-H“ von 2007 wird festgestellt, dass das kleine Auerhuhn bereits in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ausgelöscht wurde. Neuen Untersuchungen zufolge droht dem großen Auerhuhn dasselbe Schicksal, da seine vitalen Bedürfnisse nach Nahrung, Schutz und Ruhe nicht erfüllt werden, was vor allem in den letzten 15 Jahren akut wurde. Der Hauptgrund für ihre Gefährdung liegt in der Tötung und der Vernichtung der Habitate, in denen es nistet. Die Art wurde im Bereich des Nationalparks Una, des Naturparks Blidinje und in dem künftigen Schutzgebiet Konjuh verzeichnet.
Der Braunbär
Der Braunbär bietet eine teure Trophäe, ihr Preis beträgt bis zu 10.000 KM und bildet damit eine ernsthafte Gefahr, dass der Braunbär vollkommen ausgerottet wird, schreibt der „Dnevni Avaz“ und betont, das dem Bären das Verschwinden droht. Beim Fonds für Naturschutz der Föderation von B-H ist man sich, wie der Geschäftsführer Fuad Ćibukčić gegenüber dem „Dnevni Avaz“ erklärte, bewusst, wir alarmierend die Situation ist, und man hat beschlossen, alles zu unternehmen, was nötig ist, um den Braunbären zu retten und sein vollkommenes Verschwinden aus dieser Region zu verhindern. Emin Čerkez vom Fonds, einer der Verantwortlichen des Schutzprojekts für den Braunbären, sagt, dass im Una-Sana-Kanton und im Bereich der Gemeinde Pale-Prača ca. 90.000 KM in die Infrastruktur zur Fütterung des Braunbären investiert wurden. Die Verminderung der natürlichen Habitate und die illegale Jagd haben zur fast vollständigen Ausrottung dieser Tierart geführt.
Die Gämse
Die Gämse ist ein typisches Gebirgswild. Ihr Lebensraum befindet sich in den rauen, felsigen Regionen der Gebirgsmassive und auf den Almen an der Obergrenze der Waldvegetation, aber auch in den steilen Schluchten der Gebirgsflüsse auf geringeren Meereshöhen. Die Gämse wird aufgrund ihrer offensichtlichen Seltenheit in ihren ehemaligen Habitaten in B-H offiziell bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts zu den seltenen und verschwindenden Wildarten gerechnet und genießt seit dieser Zeit besonderen gesetzlichen Schutz. Dennoch wird ihr Lebensraum aufgrund des unverantwortlichen Verhaltens des Menschen, oder besser gesagt, einer kleineren Gruppe unvernünftiger Menschen, immer weiter verringert.
Auf der nächsten Seite geht es weiter…
Folge uns auf Social Media!