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AUSROTTUNG

Bedrohte Existenzen: Tierarten, die am Balkan langsam aussterben! (FOTOS)

Serbien

Einem Bericht des Amts für Naturschutz Serbiens von 2018 zufolge leben auf dem Gebiet dieses Staates 2.633 geschützte Wildarten, von denen 1.783 streng geschützt sind. Fast alle Säugetiere, Vögel, Amphibien und Reptilien stehen unter irgendeinem Schutzschema. Auch eine große Zahl an Insekten (vor allem Tagfalter) sowie auch Pflanzen sind geschützt. Über 50 % der streng geschützten Arten befinden sich auf den Listen der internationalen Konventionen und Verordnungen der EU. Auch in Serbien werden, ebenso wie im Rest der Welt, Schwarzbücher der Fauna und Flora herausgegeben, in denen mehrere tausend Arten aufgeführt sind, die unwiederbringlich vernichtet wurden. Folgende Tierarten sind bedroht, selten und geschützt:

Der Östliche Kaiseradler

Der Östliche Kaiseradler ist eines der Symbole Serbiens, denn er ziert das Wappen dieses Staates. In Serbien gibt es nur noch ein Paar dieser Art, um das sich Freiwillige der Gesellschaft für Vogelschutz und –erforschung Serbiens kümmern, die an einem Projekt zum Schutz des Östlichen Kaiseradlers mitarbeiten. Um die letzten beiden Vögel dieser Art vor dem Aussterben zu retten, bewachen die Freiwilligen während der Brutsaison von März bis Juli das Nest bei Tag und Nacht, denn der Adler ist in dieser Zeit sehr empfindlich gegenüber Unruhe und Lärm und selbst den geringsten menschlichen Aktivitäten im weiteren Umfeld des Nests. Derartige Aktivitäten können zum Abbruch des gesamten Brutprozesses führen.

Der Rote Apollo

Dieser wunderschöne Schmetterling lebt in Höhen zwischen 1.000 und 2.000 Metern Meereshöhe in den Alpen und Voralpen Europas, und am liebsten sind ihm Orte, die windgeschützt, aber sonnig sind. Sein Charakteristikum sind die weißen Flügel mit den vier roten Kreisen, die ihn so besonders schön machen. Er gehört zu den bedrohten Arten, denn der Schmetterling schlüpft nur bei bestimmten Temperaturen aus der Larve. Aufgrund der Klimaveränderungen ist es im Herbst oft zu kalt oder zu warm und es kommt vor, dass kein Schmetterling schlüpft. Deshalb nimmt die Population allmählich ab.

Der Tigeriltis

Der Grund für das Aussterben dieses winzigen Fleischfressers ist auch diesem Fall der menschliche Faktor, die Vernichtung der natürlichen Habitate, die Jagd, die verminderte Population der Nagetiere, von denen er sich ernährt, aber auch die Straßen, auf denen er ums Leben kommt. Wenn er draußen keine Nahrung findet, bricht er bisweilen in irgendeinen Hühnerstall oder in Speisekammern von Häusern ein, was ebenfalls zu seinem Verderben führen kann. Diese Art ist auch deswegen bedroht, weil die Menschen ihren Lebensraum zu Feldern machen und mit zahlreichen Giften besprühen. In Serbien lebt der Tigeriltis in Kopaonik, aber vor ein paar Jahren wurde auch ein Exemplar in der Nähe Belgrads, im Dorf Boljevci, gefangen. Dieses wurde anschließend auf der Pešter-Hochebene ausgesetzt, wo eine geringere Population dieser kleinen Fleischfresser lebt. Es gibt sie auch im Kosovo.

Der Alpensalamander

Die Region oberhalb der oberen Waldgrenze ist das Gebiet, in dem der Alpensalamander lebt. Die Meereshöhen seiner Lebensräume können 2.700 Meter erreichen. Wie so viele andere Arten ist auch der Alpensalamander bedroht. Ein Weg, wie die Risiken vermindert werden könnten, die zu seiner Gefährdung und seinem Aussterben führen, ist es, ihn unter staatlichen Schutz zu stellen. Da diese Tatsache unter Wissenschaftlern nur allzu bekannt ist, wurde der Alpensalamander geschützt und auf die Liste der „streng geschützten wilden Pflanzen-, Tier- und Pilzarten“ gesetzt.